VELDHOVEN (dpa-AFX) - Der Chipausrüster ASML hat im vergangenen Jahr kräftig vom Branchenboom profitiert. Umsatz und Gewinn zogen stark an und übertrafen die Prognosen der Experten deutlich. Auch die Dividende fiel höher aus als erwartet. Für Enttäuschung könnte aber der Ausblick auf das laufende erste Quartal sorgen. Hier rechnet ASML mit einem Erlös von rund 2,2 Milliarden Euro. Das wären zwar rund 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber knapp 200 Millionen Euro weniger als die von Bloomberg befragten Experten bisher erwartet hatten.

Dies könnte am Markt als weiterer Beleg gewertet werden, dass sich der jüngste Höhenflug der Branche langsam dem Ende zuneigt. Im vergangenen Jahr lief das Geschäft hingegen auf Hochtouren. So stieg der Umsatz um ein Drittel auf 9,05 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Veldhoven mitteilte. Der Überschuss legte um 44 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu.

Die Aktionäre sollen durch eine um 17 Prozent auf 1,40 Euro je Aktie erhöhte Dividende direkt vom Gewinnanstieg profitieren. Das Unternehmen kündigte zudem den Rückkauf von Aktien für bis zu 2,5 Milliarden Euro an. Beim Blick auf die Aktie wird es spannend werden, ob die Investoren wegen der guten Zahlen des vergangenen Jahres sowie den Aktienrückkauf kaufen oder wegen des eher vorsichtigen Ausblicks verkaufen werden.

Das im EuroStoxx 50 notierte Papier zählte in den vergangenen Jahren zu den Lieblingen der Investoren. In den vergangenen fünf Jahren zog der Börsenwert des niederländischen Unternehmens um rund 225 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro an. Damit zählt ASML mit zu den wertvollsten Unternehmen Europas - so liegt der Börsenwert auch über demjenigen der meisten Dax-Werte./zb/nas/jha/