Barclays hat am Mittwoch sein Jahresziel für den europäischen STOXX 600-Index von 510 auf 540 im Jahr 2024 angehoben und ist auch für die Region insgesamt optimistisch gestimmt, da man auf sinkende Kreditkosten, günstigere Bewertungen und ein besseres Binnenwachstum setzt.

Das neue Ziel des Maklerunternehmens impliziert einen Aufwärtstrend von fast 6% gegenüber dem Schlusskurs des Referenzindex von 508,57 am Dienstag und schließt sich damit Citigroup und Goldman Sachs an, die ihre Ziele im März auf 540 angehoben hatten.

"Wir sehen Aufholpotenzial für Europa", sagten die Ökonomen von Barclays, als sie die Region auf "übergewichten" hochstuften.

"Strukturelle Probleme und geopolitische Risiken für Europa werden nicht verschwinden, während Big Tech immer noch für die USA spielt, aber wir sehen einen relativen Wert und eine gedrückte Positionierung, die das taktische Risiko-Rendite-Verhältnis für Europa/Großbritannien verbessert", fügte das Brokerhaus hinzu.

Da China ein wichtiger Markt für wichtige europäische Sektoren wie den Luxussektor ist, werden laut Barclays Anzeichen einer Stabilisierung der Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auch den europäischen Aktien zugute kommen.

Daten vom Mittwoch zeigten, dass die Inflation in der Eurozone im März unerwartet gesunken ist, was die Europäische Zentralbank (EZB) darin bestärkt, die Kreditkosten von den Rekordhöhen zu senken.

Die Inflation befindet sich seit mehr als einem Jahr auf einem stetigen Abwärtspfad, aber das Tempo des Rückgangs hat sich seit letztem Herbst erhöht, so dass sich die Debatte darauf konzentriert, wie bald und wie schnell die EZB die Zinsen senken wird.

"Europa scheint sich von einem niedrigen Niveau zu erholen, da sich das verarbeitende Gewerbe erholt, die finanziellen Bedingungen sich entspannen und sich die Verbraucherkulisse verbessert", so die Maklerfirma.

Barclays stufte auch den europäischen Chemiesektor auf "Übergewichten" hoch, stufte aber den Gesundheitssektor auf "Marktgewichten" zurück. (Berichte von Gokul Pisharody und Siddarth S in Bengaluru; Redaktion: Varun H K)