Bergbahnen Engelberg Trübsee Titlis : Generalversammlung 2020 - Info an Aktionäre

Information der Aktionäre

zur Generalversammlung vom 26. Feb-ruar 2021 (ohne physische Teilnahme)

Engelberg, 26. Februar 2021

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Aufgrund der Einschränkungen von Veran-staltungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus mussten wir die ordentliche Generalversammlung vom 26. Februar 2021, gestützt auf Art. 27 der Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus, zum zweiten Mal ohne physi-sche Teilnahme von Aktionärinnen und Ak-tionären durchführen.

Mit dieser Information möchten wir Sie über die aktuelle Lage und die Aussichten der TITLIS Bergbahnen sowie die Ergeb-nisse der Generalversammlung in Kenntnis setzen.

Geschäftsjahr 2019/20

Mit 595'341 Reisenden besuchten uns im abgelaufenen Geschäftsjahr so wenig Gäste wie seit Jahren nicht mehr. Bis zum verordneten Lockdown vom 14. März 2020 lag deren Zahl noch mit 1% im Plus - dies trotz dem Einbruch der internationalen Märkte ab Ende Januar. Aufgrund des Lockdowns sowie der fehlenden internatio-nalen Gäste im Sommer und Herbst haben alle drei Segmente Schneesport, Gruppen-reisen und Einzelreisende im zweistelligen Prozentbereich eingebüsst. Insgesamt re-sultierte ein Minus von 52% bei den Erst-eintritten.

Entwicklung der Ersteintritte der letzten 10 Jahre

Hotellerie

Im Hotel Terrace blieben nach einem star-ken Saisonstart ab März sämtliche Gäste aus und das Hotel war in den wichtigen Monaten Mai und Juni geschlossen. Nach der Wiedereröffnung zahlte sich der Fokus auf inländische Gäste und kurzfristige Pro-motionen aus. Insgesamt konnte das Hotel 25'330 Logiernächte verzeichnen.

Obwohl das Angebot des TITLIS Resorts am Markt äusserst beliebt ist, ging die Jah- resauslastung um 38.1% auf 25'400 Lo- giernächte zurück.

Sommeraktivitäten

Durch den weiteren Ausbau des Naherho-lungsgebietes Trübsee wurde vor allem das Segment Individualgäste aus der Schweiz und dem nahen Ausland gestärkt. Höhe-punkte waren im Sommer die Schmuggler & Säumer Erlebniswelt, die Zipline Trübsee-Flyer und der Bike Trail vom Joch-pass zum Trübsee.

Erlebniswelt Trübsee / Jochpass Bike Trail

Finanz-Eckwerte

Die Finanz-Eckwerte des Geschäftsjahres zeigen folgendes Bild:

• • Betriebsertrag von CHF 38.2 Mio.

• • EBITDA von CHF 5.2 Mio.

• • Marge Betriebsgewinn von 14%

• • Reinverlust von CHF 19.6 Mio.

• • Eigenkapitalquote von 80%

Die solide Bilanz und die hohe Eigenkapi-talquote bilden nach wie vor ein stabiles Fundament für unsere Gesellschaft.

Laufendes Geschäftsjahr 2020/21

Transport

Auch traumhafte Schneeverhältnisse konn-ten die Schneesportgäste nicht in ge-wünschter Anzahl zu uns in die Berge be-wegen.

Die Ersteintritte von Anfang November bis Ende Dezember liegen 48% unter der Ver-gleichsperiode des Vorjahres. Mit der er-neuten Schliessung unseres Gebiets über die Weihnachtszeit fehlen uns die umsatz-stärksten Tage der ganzen Saison.

40% unter dem Vorjahr liegen die Erstein-tritte des extrem schwachen Monats Ja-nuar und des akzeptablen Februars.

Ersteintritte per 1. November - 21. Februar

Erfreulich ist die starke Zunahme an Ta-gesausflugsgästen, welche das attraktive Angebot Schlitteln nutzen. Hingegen fehlendie internationalen Gäste, ein wichtiges Segment im Winterhalbjahr, gänzlich.

Der Monat Januar und die ersten Tage im Februar waren geprägt von Schlechtwet-terphasen oder deren Vorhersagen. Viele Schneefälle und damit verbunden eine schwierige Lawinensituation brachten zwar eine traumhafte Winterstimmung, verur-sachten aber sehr viel zusätzlichen Auf-wand.

Schneesituation Iceflyer Berg

Gastronomie

Die behördlich verordnete Schliessung der Gastronomie in Verbindung mit langen Käl-teperioden hielt viele Wintersportler von der Ausübung des Schneesports ab.

Beim Gastronomieangebot ist seit Ende Dezember 2020 bis am 22. März 2021 nur Take-away gestattet. Bis am 6. Februar 2021 durften kein Alkohol verkauft und keine Sitzmöglichkeiten angeboten wer-den. Diese Restriktionen durch Bund und Kantone ermöglichten keinen attraktiven Betrieb der Gastronomieoutlets. Erst durch die Bewilligung von Sitzplätzen auf den Terrassen der Berggastronomie durch die Kantone Nidwalden und Obwalden per 7. Februar hat sich die Situation etwas ver-bessert, bleibt jedoch unsicher.

Der Umsatzverlust in der Gastromonie be-trägt gegenüber Vorjahr mehr als 70%.

Hotellerie

Die allgemein unsichere Situation im Tou-rismus führt dazu, dass Gäste bereits ge-buchte Ferien in unseren Hotels und in der gesamten Destination stornieren oder ganz auf Ferien verzichten. Die Rahmenbedin-gungen und Einschränkungen sowie die Aufrufe des Bundesrates - "Bleiben Sie zu Hause!" - dämpfen die Nachfrage nach Schneesport und Winterferien stark.

Entwicklung Seilbahnbranche

Seilbahnen Schweiz erstellt monatlich ein Reporting. Per Ende Januar 2021 zeigen sich die Auswirkungen der Krise deutlich. Erfreulich ist, dass schweizweit festgestellt werden kann, dass die Skigebiete sich trotz gegenteiliger Prognosen nicht zu Corona-Hotspots entwickelt haben und sich die Schneesportler grossmehrheitlich sehr dis-zipliniert, geduldig und verständnisvoll ver-halten.

Im Vergleich zum Vorjahr notierten die Seilbahnen im Zeitraum ab Saisonbeginn bis Ende Januar 2021 schweizweit 26.4% weniger Gäste als im Vorjahr. Besonders stark vom Gästerückgang betroffen waren die Ost- und Zentralschweiz. In diesen zwei Regionen führten auch Betriebs-schliessungen und -beschränkungen durch die Kantone zu tiefen Ersteintritten. Klei-nere Gebiete im Voralpenraum konnten von der kurzen Distanz zu den Agglomera-tionen und der guten Schneesituation im Januar profitieren.

Generell ergeben sich drei Haupterkennt-nisse:

• • Je internationaler die Gästestruktur, umso grösser ist der Rückgang bei den Ersteintritten.

• • Je stärker die Ausrichtung auf den Auf-enthaltstourismus, umso grösser ist der Rückgang in den Destinationen.

• • Besonders stark betroffen vom Umsatz-rückgang sind die grössten Bergbahnun-ternehmen. Es lässt sich eine Korrela-tion feststellen zwischen der Grösse der Unternehmen und der Höhe der Verluste - je grösser das Unternehmen, desto höhere Verluste fallen an.

Aufgrund der Analyse des Winters geht Seilbahnen Schweiz davon aus, dass sich die Verluste mit fortlaufendem Winter noch vergrössern werden, auch wenn seitens des Bundesrates weitere Lockerungen er-folgen sollten.

Ausblick

Marktsituation Sommer

Auch in diesem Sommer liegt in der Schweiz der Fokus auf dem Inlandtouris-mus. Viele Schweizerinnen und Schweizer werden erdgebunden reisen, weil die Ein-reise in ferne Zielländer noch nicht möglich oder erschwert ist.

Ein gewisser Ferienstau aus dem letzten Jahr könnte die Ferientätigkeit im Sommer zusätzlich ankurbeln. Ob der Alpenraum davon profitiert, ist allerdings ungewiss. Auch dürften von der erhöhten Inlands-nachfrage der Tagestourismus und die Pa-rahotellerie wieder im besonderen Masse profitieren.

Wir prognostizieren, dass die Nachfrage im Sommer 2021 (natürlich je nach Reiseein-schränkungen) tiefer sein wird als im Jahre 2020, denn:

• • die Schweizer machen wieder Ferien im Ausland

• • der internationale Tourismus (aus Fern-Quellmärkten) bleibt noch sehr beschei-den

• • die Nachfrage der ausländischen Touris-ten aus Europa bleibt tief

Ein grosser Teil der Reisenden wird relativ bald mit internationalen Reisen beginnen, sobald die Rahmenbedingungen dies zulas-sen.

Leistungsangebot Berg-Sommer

Das Leistungsangebot am Berg werden wir jeweils zeitnah anhand der vorliegenden Datenlage und weiterer Rahmenbedingun-gen definieren. Es gilt, kosten- und ergeb-nisorientiert zu handeln, Leistungsein-schränkungen sollen möglichst nur dort er-folgen, wo das Gästeaufkommen gering ist.

Ab Montag, 12. April, werden die Anlagen auf dem TITLIS bis zum Saisonende des Schneesportbetriebes am Sonntag, 23. Mai 2021, durchgehend geöffnet sein. Die an-deren Transporteinrichtungen, Gastrono-mieangebote und Pisten werden bei ent-sprechender Nachfrage in Betrieb genom-men.

Ab dem 24. Mai 2021 werden wir erstmals im Frühling die notwendigen Revisionsar-beiten an der Pendelbahn Stand-TITLIS vornehmen und den Betrieb für 12 Tage komplett schliessen. Diese vorgezogenen Revisionen erlauben es uns, im Herbst 2021 den Schneesportbetrieb so früh wie möglich und durchgehend zu garantieren.

Der Fokus in diesem Sommer liegt auf der Erlebniswelt am Trübsee und am TITLIS. Ab dem 3. Juli werden wir ein uneinge-schränkt breites Angebot haben, damit un-sere Gäste die Bergwelt am TITLIS erleben dürfen. THIS IS IT - THIS IS TITLIS!

Hotellerie im Sommer 2021

Das Berghotel Trübsee wird mit Beginn der Sommersaison eröffnet und ist Ausgangs-punkt für Wanderungen oder für tolle Bike-Erlebnisse.

Durchgehend geöffnet bleibt das TITLIS Resort mit rund 70 Wohnungen in der Ver-mietung. Hier lassen sich die Aufwendun-gen saisonal abgestimmt flexibilisieren und gegen oben und unten anpassen.

Das Hotel Terrace ist ein klassisches Fre-quenz-Hotel, d.h. bei einer Öffnung fallen automatisch hohe Kosten an. Aufgrund der Markteinschätzungen und der angespann-ten Situation der Hotellerie hat der Verwal-tungsrat beschlossen, das Hotel Terrace ab Anfang Juli kostenoptimiert zu betreiben und das Leistungsangebot flexibel auf die Nachfrage auszurichten.

Marktaussichten ab Winter 2021/22 Interkontinentale Reisen und damit die Rückkehr zu einem vollständig globalisier-ten Tourismus werden zwar noch einige Monate ausbleiben. Die Airlines sind jedoch Vorreiter und nutzen neue PCR Schnell-tests. Parallel dazu werden von verschiede-nen Organisationen internationale Impf-ausweise entwickelt, die anerkannt werden sollten. Fazit: Die Fluggesellschaften sind eigentlich bereit für den internationalen Flugverkehr. Die touristische Nachfrage wird von Markt zu Markt unterschiedlich einsetzen.

Die mit dem Reisen verbundenen Risiken oder Unannehmlichkeiten werden einen dämpfenden Effekt haben. Umgekehrt ha-ben Faktoren, welche die Risiken verrin-gern und die Unannehmlichkeiten minimie-ren, verstärkenden Charakter. Die neuen Gegebenheiten werden von den Menschen jedoch bald als die neue Normalität emp-funden werden.

Schweiz Tourismus erachtet es als wahr-scheinlich, dass Geimpfte aus Europa ab Juni ohne Beschränkungen ein- und ausrei-sen können. Ab dem Spätsommer sollten auch die Fernmärkte folgen. Auch geht