Original-Research: BHB Brauholding Bayern-Mitte AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu BHB Brauholding Bayern-Mitte AG

Unternehmen: BHB Brauholding Bayern-Mitte AG

ISIN: DE000A1CRQD6

Anlass der Studie: Vorstandsinterview

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 3,65 Euro

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Felix Gode, CFA

Vorstandsinterview - BHB Brauholding Bayern-Mitte AG - Vertriebsvorstand

Gerhard Bonschab und Finanzvorstand Franz Katzenbogen

GBC: 2014 war nach sieben Jahren einer rückläufigen Entwicklung das erste

Jahr in dem der deutsche Biermarkt wieder einmal Wachstum verzeichnete. Hat

sich der positive Trend in 2015 fortgesetzt?

Bonschab: Ja, das hat er und zwar mit einem kleinen Plus von 0,1 % in

Deutschland. Das ist zwar kein so großer Zuwachs wie im Vorjahr, als der

Markt um 1,1 % gewachsen ist, aber wir müssen bedenken, dass 2014 unter

anderem durch die positiven Effekte der Fußball-WM eine hohe Vorlage

geliefert hat. Die Stabilisierung auf diesem erhöhten Niveau ist schon ein

sehr guter Wert. Beigetragen zur guten Entwicklung haben in 2015 vor allem

der lange und intensive Sommer, als auch das gute Konsumklima über das

gesamte Jahr hinweg. Das kam auch der Brauereibranche klar zu Gute.

GBC: Bayern ist das Hauptabsatzgebiet der BHB Brauholding AG, wenngleich

Ihre Bierspezialitäten auch deutschlandweit getrunken werden. Wie war die

Marktentwicklung auf Ihrem 'Heimatmarkt'?

Bonschab: Der Zuwachs beim Bierabsatz in Bayern war mit 2,5 % einmal mehr

deutlich höher als auf gesamtdeutscher Ebene. Dieses überproportionale

Wachstum ist im Übrigen kein Ausreißer. Vielmehr wächst der Bierabsatz in

Bayern nunmehr schon seit fünf Jahren und damit gegen den Trend in

Gesamtdeutschland. Seit 2010 haben die Absatzmengen hier um fast 10 %

zugelegt, was ein beachtlicher Wert ist. Der Hintergrund dieser Entwicklung

ist vor allem demographisch bedingt. Durch den Geburtenrückgang in

Deutschland, der sich seit Jahren hinzieht, sinkt auch die Zahl der

Bierkonsumenten seit Jahren. In Bayern ist das ein wenig anders, da hier

die Bevölkerung durch den starken Zuzug wächst.

GBC: Besonders stark zum Absatzwachstum beigetragen hat in 2015 auch der

Export. Wie ist die Situation diesbezüglich bei Ihnen im Hause?

Bonschab: Der Export hat bei uns im Hause einen hohen Stellenwert und ist

den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dabei war das Wachstum im

Durchschnitt auch höher als auf dem deutschen Markt. Das sieht man an den

steigenden Absatzquoten, wobei das Ausland inzwischen rund 10 % ausmacht.

Wichtigste Exportmärkte sind für uns dabei Italien und Polen. Insofern

sehen wir auch weiteren Spielraum nach oben für unsere Exportumsätze.

GBC: Im Jahr 2015 stand bei der BHB AG ein Umsatzsprung um 4,7 % gegenüber

dem Vorjahr zu Buche. Was war der Grund für diese hohe Dynamik.

Katzenbogen: Nachdem das erste Halbjahr vergleichsweise verhalten war,

sorgte der heiße und lange Sommer vor allem im dritten Quartal für einen

starken Anstieg der Absatzmengen. Somit konnten wir in 2015 bei unseren

Eigenbieren einen Zuwachs um 3,2 % und bei unseren alkoholfreien Getränken

um 2,8 % erreichen. Die Tatsache, dass wir zum Halbjahr noch einen kleinen

Absatzrückgang verzeichnet haben, zeigt, wie stark das dritte und vierte

Quartal waren.

GBC: Hat sich die Wettbewerbssituation auf dem Biermarkt jüngst verändert?

Katzenbogen: Der Wettbewerb auf dem Biermarkt in Deutschland ist nach wie

vor sehr hoch. Immerhin gibt es hierzulande über 1.000 Brauereien, die

meisten davon auf unserem Kernmarkt Bayern. Aber der Preisdruck im Handel

wird vor allem durch die großen internationalen Wettbewerber ausgelöst.

Aber wir können uns diesem Druck seit Jahren stellen, insbesondere durch

eine hohe Qualität. Der Konsument versteht durchaus, dass ein

hochqualitatives Bier ein wenig mehr kostet als ein Produkt der

internationalen Konzernbrauereien.

GBC: Das EBIT lag in 2015 bei 0,5 Mio. EUR und damit deutlich über Vorjahr.

Was waren die Hintergründe für diese starke Entwicklung?

Katzenbogen: Ein wesentlicher Grund dafür war, dass wir unsere Eigenmarken

ver-stärkt absetzen konnten. Gegenüber einem Plus beim Gesamtgetränkeabsatz

von 2,2 % konnten wir bei unseren Eigenbieren ein Plus von 3,2 %

verzeichnen. Das wirkte sich sehr positiv auf die Rohertragsmarge aus. Des

Weiteren leben wir schon seit jeher eine hohe Kostendisziplin. Alles

zusammengenommen lies das EBIT mit 0,5 Mio. EUR klar über dem Niveau des

Vorjahres ausfallen, als 0,3 Mio. EUR zu Buche standen.

GBC: Im Jahr 2016 stehen mit der Fußball-EM und Olympia wieder zwei

sportliche Großereignisse an. Wird sich das voraussichtlich wieder positiv

auf Ihre Absatz-zahlen auswirken?

Bonschab: Grundsätzlich sind solche sportlichen Großereignisse gut für den

Bierabsatz. Natürlich hängt dies auch stark davon ab, wie in den jeweiligen

Zeiträumen die Wetterverhältnisse sind und wie z.B. die deutsche

Fußballnationalmannschaft abschneidet. Abgesehen von den erwähnten Events

sind für uns in sportlicher Hinsicht auch der ERC Ingolstadt und der FC

Ingolstadt von Bedeutung, deren Heimspiele von uns mit Getränken beliefert

werden. Diese beiden Spitzensponsorings haben eine sehr positive nationale

Außenwirkung für uns.

GBC: In den vergangenen Jahren haben Sie stets eine Dividende in Höhe von

0,06 EUR je Aktie ausgeschüttet. Können sich Aktionäre wieder auf eine

Dividende freuen?

Katzenbogen: Wir verfolgen eine stabile Dividendenpolitik, um unsere

Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Für das Geschäftsjahr 2015

ist der Beschluss für den Vorschlag noch nicht getroffen worden. Aber

angesichts der guten operativen Entwicklung in 2015 und unserer sehr guten

Bilanzstrukturen, mit einer hohen Eigenkapitalquote von über 70 %, spricht

derzeit nichts gegen eine Änderung der bisherigen Dividendenpolitik.

GBC: Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2016?

Katzenbogen: Auch 2016 wird herausfordernd bleiben. Der Biermarkt in

Deutschland ist und bleibt sehr wettbewerbsintensiv. Aber wir sind gut

positioniert und können uns daher gut behaupten. Diese Position wollen wir

in 2016 festigen und ausbauen, was bedeutet, dass wir natürlich weitere

Umsatzsteigerungen anstreben, oberhalb des Marktwachstums. Gleichzeitig

werden wir natürlich unsere Kostendisziplin beibehalten und somit

Skaleneffekte nutzen, um auch ergebnisseitig weitere Verbesserungen zu

erreichen. Wir gehen mit Optimismus in das neue Jahr. Genaueres zur

Prognose wird es dann auch mit dem Geschäftsbericht am 18. April 2016

geben.

GBC: Herr Bonschab, Herr Katzenbogen, vielen Dank für das Gespräch.

GBC Fazit:

Die BHB Brauholding AG hat sehr überzeugende Zahlen für das abgelaufene

Geschäftsjahr vorgelegt, mit einem deutlichen Umsatz- und Ertragszuwachs.

Wir gehen davon aus, dass auch in 2016 weitere Verbesserungen erreicht

werden können. Vor diesem Hintergrund, aber auch auf Grund der hohen

Cashflow-Stärke und der bilanziellen Qualität des Unternehmens, ist die

Bewertung der Aktie in unseren Augen nach wie vor deutlich zu niedrig. Mit

der deutlich verbesserten Ergebnissituation erscheint uns die Notiz der

Aktie um mehr als 20 % unter Buchwertniveau nicht gerechtfertigt. Wir

bestätigen für die Aktien der BHB Brauholding AG unser Kursziel von 3,65 EUR

sowie das Rating KAUFEN.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/13569.pdf

Kontakt für Rückfragen

Jörg Grunwald

Vorstand

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

++++++++++++++++

Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm

+++++++++++++++

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.