(neu: Schlusskurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Einigung von Standard Industries mit Braas Monier auf ein höheres Übernahmeangebot für den deutschen Dachziegelhersteller hat dessen Aktien ein Rekordhoch beschert. Kurz nach Handelsstart sprangen die Anteilsscheine von Braas am Montag auf 28,295 Euro. Mit einem Plus von 6,79 Prozent auf 28,14 Euro beendeten sie den Tag. Händler und Analysten äußerten sich positiv zu dem Deal, der den Übernahmepreis je Aktie alles in allem auf 28,50 Euro steigen lässt.

Braas Monier hatte die Mitte September gemachte Offerte des US-Konkurrenten zunächst als zu niedrig abgelehnt und zur Abwehr eine zehnprozentige Kapitalerhöhung samt Auszahlung einer Dividende beschlossen. Anschließend wäre der Gesamtwert je Aktie für all jene Anteilseigner, die das Angebot aus den USA angenommen hätten, auf 28,13 Euro gestiegen. Dagegen hatte Standard Industries eine einstweilige Verfügung erwirkt, der Braas widersprochen hatte. Vor dem Gerichtsentscheid in Luxemburg einigten sich die beiden Parteien nun am Sonntag auf das geänderte Gebot.

URSPRUNGSANGEBOT LAG BEI 25 EURO JE AKTIE

"Durch die angehobene Offerte, inklusive Dividende und Bonusaktien nach der Kapitalerhöhung, wird Braas nun mit rund 1,1 Milliarde Euro bewertet", hob ein Händler positiv hervor. Mit Blick auf das im September gemachte ursprüngliche Übernahmeangebot der US-Gruppe in Höhe von 25,00 Euro je Aktie sei dies eine sehr gute Nachricht.

Auch Analyst Flor O'Donoghue vom irischen Handelshaus Davy sprach von einem "ordentlichen Aufschlag" mit Blick auf das alte Gebot. "Zwar wurde die Offerte selbst nur um 27 Cent je Aktie angehoben, aber Standard Industries stellt sich nun nicht mehr gegen die Kapitalerhöhung." Zudem erhalten die Aktionäre eine Sonderdividende in Höhe von 64 Cent je Aktie.

BÖRSENGANG ERST 2014

Seines Erachtens war die Höhe des Übernahmepreises letztlich die einzige größere Hürde und zugleich die Position von Braas schwach gewesen, da das Unternehmen im Jahresverlauf seine Wachstumsziele nach unten korrigiert hatte. Dabei erinnerte er auch noch daran, dass die Aktien des Unternehmens, das erst Mitte 2014 zu einem Ausgabepreis von 24 Euro an die Börse gegangen war, vor der Offerte etwas unter 22 Euro gehandelt worden waren.

Standard Industries wird laut Davy-Analyst O'Donoghue durch die Übernahme nun seine Präsenz in den Bereichen Bedachung und Abdichtung ausweiten und unter anderem mit Anbietern wie Wienerberger im Wettbewerb stehen./ck/mis/das/ck/jha/