Winterthur (awp) - Der Kolbenkompressorenhersteller Burckhardt Compression hat im ersten Halbjahr 2023/24 (per Ende September) vom hohen Auftragsbestand gezehrt und den Umsatz sowie den Gewinn gesteigert. Neue Aufträge trafen nicht mehr so viele ein, aber mehr als von Experten erwartet.

Die Nachfrage nach den Maschinen und Dienstleistungen von Burckhardt Compression war in den letzten zwei Jahren enorm. Die Gesellschaft konnte den Auftragseingang innert zwei Jahren beinahe verdoppeln.

Davon zehrt die Gesellschaft nun. Sie kann die vielen Aufträge nach und nach abtragen. In der Folge stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 21 Prozent auf 407,7 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Dabei wuchs vor allem das Neumaschinengeschäft stark (+37%), während das Servicegeschäft nur moderat zulegte (+2,9%). Der Einfluss des starken Frankens sei deutlich spürbar gewesen. Ohne ihn hätten noch deutlich bessere Zahlen resultiert, so die Mitteilung.

In der Folge stieg der EBIT um 26 Prozent auf 44,9 Millionen (Marge: 11,0%) und der Reingewinn um 32 Prozent auf 32,4 Millionen.

Die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden damit bei all diesen Kennzahlen verfehlt. Die Bandbreite der Prognosen war allerdings sehr gross.

Aufträge über Erwartungen

Beim Auftragseingang hingegen wurden die Erwartungen übertroffen. Es trafen Bestellungen im Wert von 581,3 Millionen ein (-18%). Im Schnitt hatten die Experten einen um gut 100 Millionen tieferen Bestellungseingang prognostiziert, wobei auch hier die Bandbreite der Schätzungen jedoch sehr gross war.

Die Märkte hätten sich wieder normalisiert, schreibt das Unternehmen. Nachdem Burckhardt zuletzt stark von Vorabinvestitionen in die Energiewende profitiert habe, seien nun keine "aussergewöhnlichen Aufträge" mehr eingetroffen. Bestellungen im Bereich Solarzellen und Flüssigerdgas seien zurückgegangen. Hingegen wuchsen laut den Angaben die Märkte für sogenannte LPG-Schiffskompressoren und Gasförderungs- und -verarbeitungsanwendungen wegen des steigenden Energiebedarfs und der daraus resultierenden Notwendigkeit, Gase von den Förderländern zu den Verbrauchsorten zu transportieren.

Ziele bestätigt

Unverändert sind die Ziele für das Gesamtjahr 2023/24. Das Management peilt einen markant höheren Umsatz zwischen 950 und 1000 Millionen Franken an, die EBIT-Marge soll auf ähnlich hohem Niveau wie im Jahr 2022/23 (11,4%) zu liegen kommen.

Wie angekündigt, dürfte die zweite Jahreshälfte aufgrund der zeitlichen Verteilung der Projektauslieferungen beim Umsatz und EBIT stärker ausfallen als die erste, so das Communiqué. Ausserdem wurde betont, dass die Gesellschaft auf Kurs sei, um die Mittelfristziele zu erreichen (Umsatz von 1,1 Mrd Fr.; Marge von 12-15%).

rw/tv