Zürich (awp) - Die Aktien von Clariant sind am Donnerstag mit höheren Kursen in den Börsenhandel gestartet. Der Spezialchemiekonzern hat die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten zum Teil markant übertroffen. Besonders gefiel den Experten, dass Clariant trotz der Corona-Pandemie die bereinigte EBITDA-Marge halten konnte.

Um 10.24 Uhr notieren die Clariant-Papiere um 1,0 Prozent höher auf 18,05 Franken, während der Gesamtmarkt (SLI) 0,54 Prozent verliert. Dennoch schneidet die Clariant-Aktie im Jahresverlauf mit einem Minus von 16,5 Prozent immer noch schlechter ab als der Gesamtmarkt, der um gut 5 Prozent tauchte.

"Clariant konnte mit dem Halbjahresresultat positiv überraschen. Aufgrund eines starken Produktmix sowie Effizienzverbesserungen konnte die bereinigte EBITDA-Marge bei erfreulichen 15,9 Prozent gehalten werden", kommentierte die ZKB.

Vor allem die beiden Divisionen Care Chemicals und Katalyse hätten den Takt bestimmt, schrieb Goldman Sachs. Das Portfolio des Spezialchemiekonzerns sei widerstandsfähig, insbesondere in den beiden margenstärkeren Divisionen Care Chemicals und Katalyse. In einem unsicheren Umfeld mit erheblichen Rückschlägen bei Konkurrenten, "betrachten wir die Ergebnisse von Clariant von heute Morgen als beruhigend."

Insbesondere die Sparte Katalyse habe dank eines starken Produktmix im zweiten Quartal die Marge erheblich verbessern können, kommentierte die ZKB. Dies sei den starken Petrochemischen Verkäufen und dem Kostenmanagement zu verdanken, schrieb die Deutsche Bank. Eine Margensteigerung sei auch Care Chemicals gelungen. Hier halfen das Kostenmanagement und die höhere Nachfrage bei Consumer Care, welches den Rückgang bei Industrial Applications kompensierte.

Die Performance von Clariant im zweiten Quartal sei angesichts des sehr schwierigen Geschäftsumfelds beindruckend, erklärte die Bank Vontobel. Dies habe man nicht erwartet, da die Performance des Konzerns in den vorangegangenen Quartalen und Jahren eher mau gewesen sei. Es bleibe abzuwarten, ob Clariant diese Leistung im nächsten Quartal bestätigen könne.

Bei der ZKB hiess es: "Clariant profitiert zusehends vom hochwertigeren, defensiveren Portfolio nach der erfolgreichen Devestition von Masterbatches. Wir werden unsere Schätzungen nach oben anpassen."

Der Konzern könnte ein Übernahmeziel werden, sobald die Verkäufe der Nicht-Kerngeschäftsfelder abgeschlossen seien, erklärte Vontobel: "Eine solche Transaktion sollte einen signifikanten Wert für die Aktionäre schaffen."

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