FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne bis Freitagmittag deutlich aus. Der kleine Verfalltag wirkt stützend. Am Mittag verfallen die Optionen auf Aktien-Indizes, am Abend dann auf Einzelwerte. Im Kampf um die Basiswerte kann es erfahrungsgemäß zu größeren Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen. Der DAX gewinnt 1 Prozent auf 14.412 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,2 Prozent auf 3.927 Punkte nach oben.


   Anleger halten sich bedeckt 

Nach der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen hat der DAX übergeordnet den Drang nach oben indes verloren. Sichtbar ist für Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, das aktuelle Abwarten auch an den gesunkenen Handelsumsätzen. Im Moment hätten viele Investoren offensichtlich Angst, auf zu hohem Niveau nachzukaufen. Die Befürchtung, Gewinne zu früh zu realisieren, sei aber genau so groß.

Nach unten geht es mit dem Bund-Future, entsprechend ziehen die Renditen an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf dem Frankfurt European Banking Congress in einer Rede nicht ausgeschlossen, dass die EZB die Wirtschaft zusätzlich bremsen müsse, obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Rezession nach ihrer Aussage zugenommen hat. "Wir rechnen damit, die Zinsen weiter erhöhen zu müssen - eine Beendigung der geldpolitischen Akkommodation könnte nicht genug sein", sagte sie.

Für die Aktien der britischen Versorger geht es nach oben. Drax gewinnen 2,1 Prozent, Centrica 1,6 Prozent und SSE 2,6 Prozent. Auch der Kurs des in Großbritannien ebenfalls sehr aktiven RWE-Konzerns steigt um 1,1 Prozent. Die Jefferies-Analysten werten die nun vorgeschlagene Übergewinnsteuer für die Stromerzeuger auf der Insel als "besser als erwartetes Ergebnis".

Ausreißer nach oben sind Verbund mit einem Plus von 8,3 Prozent. Die Societe Generale hat die Aktie des Stromerzeugers auf "Buy" erhöht. Für den Versorgersektor geht es europaweit um 1,4 Prozent nach oben, nur Autos mit plus 1,6 Prozent entwickeln sich besser.

Für die Aktie von Kardex geht es um 3 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen das EBIT für das Geschäftsjahr 2022 bei nur noch rund 9 Prozent erwartet. Die erheblichen Engpässe im Beschaffungsmarkt und Personalausfälle erschweren nach Angabe des Unternehmens weiterhin die Produktionseffizienz und die Lieferfähigkeit der Kardex Remstar.


   SAP von Herunterstufung belastet 

Für die SAP-Aktie geht es gegen die positive Gesamttendenz um 1,7 Prozent nach unten auf 105,88 Euro. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie auf "Underperform" von "Buy" gleich um zwei Stufen gesenkt. Das Kursziel sinkt auf 90 von zuvor 115 Euro. Das Management von SAP reagiere mit strikter Kostenkontrolle auf die schwächere Konjunkturentwicklung, um die Ziele für 2022 zu erreichen. Dies sei auch 2023 erforderlich. Eine solche Steuerung im Interesse kurzfristiger Gewinne stelle mittelfristig aber eine Gefährdung der mittelfristigen Ziele dar.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.926,60        +1,2%       48,18      -8,7% 
Stoxx-50                3.708,67        +1,1%       41,71      -2,9% 
DAX                    14.412,14        +1,0%      145,76      -9,3% 
MDAX                   25.679,47        +0,7%      169,91     -26,9% 
TecDAX                  3.096,30        +0,5%       15,26     -21,0% 
SDAX                   12.414,52        +0,9%      110,82     -24,4% 
FTSE                    7.406,65        +0,8%       60,11      -0,5% 
CAC                     6.648,29        +1,1%       72,17      -7,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,06                    +0,04      +2,24 
US-Zehnjahresrendite        3,80                    +0,03      +2,29 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:26  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,0369        -0,0%      1,0375     1,0323   -8,8% 
EUR/JPY                   145,00        -0,3%      145,05     145,27  +10,8% 
EUR/CHF                   0,9870        +0,0%      0,9885     1,0466   -4,9% 
EUR/GBP                   0,8709        -0,3%      0,8718     0,8770   +3,7% 
USD/JPY                   139,83        -0,3%      139,81     140,70  +21,5% 
GBP/USD                   1,1908        +0,4%      1,1902     1,1772  -12,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,1240        -0,4%      7,1329     7,1704  +12,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.726,28        +0,1%   16.756,63  16.563,56  -63,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  81,27        81,64       -0,5%      -0,37  +16,4% 
Brent/ICE                  89,35        89,78       -0,5%      -0,43  +21,8% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 109,00       112,56       -3,2%      -3,56  +76,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.762,39     1.758,85       +0,2%      +3,54   -3,7% 
Silber (Spot)              21,19        21,03       +0,8%      +0,16   -9,1% 
Platin (Spot)             986,05       987,18       -0,1%      -1,13   +1,6% 
Kupfer-Future               3,67         3,69       -0,5%      -0,02  -16,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 18, 2022 06:40 ET (11:40 GMT)