Zürich (awp) - Die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry legen am Montag im frühen Geschäft klar zu und markieren die Spitze im SLI. Mit Umsatz, Bruttogewinn und EBITDA hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen, mit dem Reinergebnis nach Minderheiten dafür verfehlt. Als positiv wird in Marktkreisen insbesondere das gegenüber dem ersten Quartal noch einmal beschleunigte Wachstumstempo hervorgehoben, welches insbesondere von einer guten Entwicklung in Grossbritannien und den USA profitierte sowie von einer Erholung in zuletzt schwierigen Märkten wie Südamerika, Russland, Griechenland oder Türkei. Gut kommt auch der mögliche Börsengang des Nordamerikageschäfts an.

Bis um 09.35 Uhr ziehen Dufry um 2,0% auf 157 CHF an. Die Aktie knüpft damit an die am vergangenen Dienstag eingeleitete Erholung von den Verlusten der vorletzten Woche an. Auf das Gesamtjahr gesehen weist sie eine überdurchschnittliche Performance von über +20% aus. Der Gesamtmarkt (SPI) steht aktuell 0,38% höher.

Das organische Wachstum sei mit 8,9% im zweiten Quartal stark ausgefallen, heisst es in einem Kommentar von Baader Helvea. Auch die verbesserte EBITDA-Marge sei hervorzuheben, auch wenn die Konsenserwartungen hier nicht ganz erreicht worden seien. Den Ausblick - Dufry stellt für das zweite Semester gute Marktkonditionen mit anhaltenden Wachstumstrends in den meisten Märkten in Aussicht - bezeichnet das Institut als zuversichtlich.

Das operative Ergebnis sei in etwa wie erwartet, das Reinergebnis aber etwas tiefer ausgefallen, so die Einschätzung der Zürcher Kantonalbank. Im zweiten Semester müsse deshalb ein höherer operativer Hebel sichtbar werden. Die Möglichkeit eines IPO des nordamerikanischen Geschäfts komme überraschend, könnte dort aber neue Wachstumsimpulse freisetzen. Die Staatsbank stuft das Papier mit "Übergewichten" ein.

Auch die Bank Vontobel streicht das starke organische Wachstum von 8,1% im Semester und gar 8,9% im zweiten Quartal hervor. Im dritten Quartal dürfte sich die Wachstumsrate wegen der schwierigeren Vergleichsbasis in Märkten wie Grossbritannien, Brasilien und Spanien dann wieder verringern, während die Margen jedoch erneut von der Integration von WDF gestützt werden dürften. Dank des Börsengangs der nordamerikanischen Einheit werde Dufry Chancen in der Sparte Food&Beverage nutzen können. Die Bank bestätigt die Einstufung "Buy".

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