München (Reuters) - Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) zieht sich weiter aus Südamerika zurück und nimmt dabei sogar Verluste in Kauf.

FMC habe seine 154 Dialysekliniken in Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador für 300 Millionen Dollar an den US-Konkurrenten DaVita verkauft, teilte das Unternehmen am Dienstag in Bad Homburg mit. Sie hatten mit 7100 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 370 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sei der nächste Meilenstein im Programm zur Vereinfachung des Beteiligungsportfolios, erklärte FMC. Vorstandschefin Helen Giza will damit die Renditen verbessern. Abhängig von den Wechselkursen fließen mit dem Verkauf rund 250 Millionen Euro in die Kassen von FMC. Weil die Kliniken in den vier Ländern mit einem höheren Wert in den Büchern standen, muss FMC in diesem Jahr aber einen Buchverlust von 200 Millionen Euro hinnehmen.

Für die 76 Dialyse-Kliniken in Argentinien hatte bereits im Dezember die heimische Grupo Olmos mit ihrer Tochter Well Being SA den Zuschlag bekommen. Insgesamt hat FMC Beteiligungen mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro zum Verkauf gestellt - und ist sie teilweise schon losgeworden. Insgesamt belasteten die bereits vereinbarten Verkäufe das Unternehmen in diesem Jahr mit 230 Millionen Euro, 145 Millionen davon würden bereits im ersten Quartal verbucht.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)