Zürich (awp) - Idorsia-Chef Jean-Paul Clozel will ohne weitere Kapitalerhöhungen in die Zukunft gehen. "Kapitalerhöhungen wären angesichts des niedrigen Aktienkurses auch nicht sinnvoll", sagte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft (online).

Er gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass das Unternehmen nun bald Umsatz erwirtschafte. Damit stünden Idorsia diverse Möglichkeiten wie zum Beispiel Royalty Deals zur Verfügung. Und auch Partnerschaften seien nicht ausgeschlossen.

Einen Verkauf schliesst Clozel im Interview derweil aus: "Um eine Übernahme zu verhindern, sind meine Frau und ich als Ankeraktionäre beträchtlich investiert." Mit Idorsia wolle er "ein Unternehmen für die Ewigkeit schaffen".

Profitabilität rückt "näher und näher"

Der Zeitpunkt, bis Idorsia profitabel werde, rückt laut Clozel "näher und näher". Das Unternehmen starte im April beziehungsweise im Mai mit dem Verkauf der ersten beiden Produkte. "Bis zum Erreichen der Gewinnschwelle dauert es also noch eine gewisse Zeit", so der CEO. 

Manche Biotech-Gesellschaften würden allerdings auch nach 25 Jahren noch keine schwarzen Zahlen schreiben, weil es Fonds gebe, die lange Zeit in umsatzlose Unternehmen investierten. Er jedoch sei der Meinung, dass ein Unternehmen so schnell wie möglich profitabel werden sollte, "da mit der Profitabilität die Beschaffung von weiterem Kapital obsolet wird".

Um das zu erreichen, müsse man allenfalls Projekte auslizenzieren. "Das ist der Preis, den man für die Freiheit bezahlen muss", so Clozel. "Beim Schlafmittel Daridorexant werden wir allerdings keine Partnerschaft eingehen", sagte er.

Grosse Wachstumspläne

Er rechnet im übrigen damit, dass Idorsia grösser wird als Actelion, sein früheres Unternehmen. "Für mich war Actelion nur das Aufwärmen. Idorsia ist das eigentliche Projekt", so Clozel.

Besonders hoffnungsvoll gibt sich Clozel für das Schlafmittel Daridorexant. Es werde dem Unternehmen die nächsten vierzehn Jahre - so lange hält der Patentschutz - Wachstum bescheren. "Der Schlafmittelmarkt ist schier unendlich, und ich sehe keine ernstzunehmende Konkurrenz." Er denke allerdings bereits an die Zeit, wenn Daridorexant durch Generika Konkurrenz erhalte.

tv/rw