Ob die Bank die für 2018 angepeilte Kosten-Ertragsquote von 64 bis 68 Prozent erreiche, hänge vom Marktumfeld im November und Dezember ab, erklärte das Institut am Dienstag. Nach den ersten zehn Monaten lag die Quote bei 69 Prozent. Je niedriger sie ist, umso effizienter arbeitet eine Bank.

Besonders im Sommerquartal hatten sich viele vermögende Kunden angesichts der unsicheren Aussichten zurückgehalten und weniger gehandelt. Dadurch sinken tendenziell auch die Gebühreneinnahmen der Banken. Auch andere Schweizer Vermögensverwalter hatten das zu spüren bekommen. Im Oktober habe das Geschäft wieder angezogen, erklärte Bär.

Abzulesen war das maue Geschäft an geringeren Bruttomargen: Diese gingen in den ersten zehn Monaten auf 87 Basispunkte zurück - nach 91 Basispunkten im ersten Halbjahr.

Die Experten von Keefe, Bruyette & Woods sprachen von einem enttäuschenden Bericht. "Die Kosten-Ertragsrelation von 64 bis 68 Prozent scheint nun für 2018 unerreichbar", erklärten sie. Der Gegenwind für die Branche werde wahrscheinlich anhalten.

Um trotz des schwierigen Umfelds im nächsten Jahr auf die angepeilte Kosten-Ertragsquote zu kommen, ergreift Bär zusätzliche Maßnahmen: Gespart werde etwa bei Reiseausgaben und Projekte würden zurückgestellt, sagte ein Sprecher. Zudem zieht sich die Bank aus weiteren Ländern zurück, die sie nicht zu ihren Kernmärkten zählt: Die Niederlassungen in Panama und Peru werden geschlossen und Kunden aus einigen Ländern werden nicht mehr bedient.

Das Neugeschäft läuft bei Bär jedoch trotz der schwierigeren Aussichten: Die Bank konnte bei der reichen Kundschaft in den ersten zehn Monaten neue Gelder von netto knapp fünf Prozent des Bestands anziehen. Im ersten Halbjahr fiel das Plus mit 5,1 Prozent zwar noch etwas höher aus. Bär befindet sich damit jedoch weiterhin in der Zielbandbreite von vier bis sechs Prozent des Bestands. In absoluten Zahlen stieg das verwaltete Vermögen auf 395 Milliarden Franken.