Geregelte Information* - 12 Mai 2010 (07.00 a.m. CEST)
Zusammenfassung
Die KBC schloss die drei Monate bis März 2010 mit einem Überschuss von 442
Millionen Euro ab. Im vorhergehenden Quartal hatte der Überschuss 304 Millionen
Euro betragen. Im ersten Quartal 2009, zur Zeit des Höhepunkts der Finanzkrise,
wurde ein signifikanter Verlust von 3,6 Milliarden Euro verzeichnet. Auf
zugrunde liegender Basis, also ohne nicht operative Positionen, belief sich der
Überschuss im Berichtsquartal auf 543 Millionen Euro.
Jan Vanhevel, CEO des Konzerns: "Vor dem Hintergrund der mäßigen Erholung der
europäischen Wirtschaft hat sich die KBC weiter auf ihre Kernmärkte
konzentriert. Im ersten Quartal konnten die Fortschritte, die im letzten Jahr
eingesetzt hatten, ohne größere Erschütterungen fortgeführt werden. Aufgrund
einer stabilen Geschäftsentwicklung bei allgemein niedrigeren
Kreditrückstellungen stieg der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorquartal. Die
Kernertragstendenz blieb solide. Zudem machen wir gute Forschritte bei unseren
Schwerpunktprojekten zur Neuausrichtung des Geschäftsportfolios."
Finanzielle Highlights 1. Quartal 2010
Jan Vanhevel, CEO des Konzerns, fasst die zugrunde liegenden Geschäftsergebnisse
des 1. Quartals 2010 folgendermaßen zusammen:
· "Die zugrunde liegenden Nettozinserträge aus dem Einlagen- und
Kreditkerngeschäft beliefen sich auf 1 344 Millionen Euro. Die durchschnittliche
Nettozinsmarge im Bankgeschäft bezifferte sich auf 1,82%, gegenüber 1,94% im
Vorquartal. Einlagen- und Kreditmargen blieben gesund. Die Verringerung der
Nettomarge ist vor allem darauf zurückzuführen, dass aus Gründen der
Sorgfaltspflicht für die Reinvestition von Spareinlagen hauptsächlich
Kurzfristaktiva eingesetzt wurden."
· "Die Provisionserträge beliefen sich auf 429 Millionen Euro, 31% mehr
als im gleichen Vorjahresquartal, als sich die Finanzkrise auf ihrem Höhepunkt
befand, und dies dank gestiegener Einnahmen bei Verkauf und Verwaltung von
Investmentprodukten bei verbessertem Klima am Geldanlagemarkt. Verglichen mit
4Q 2009 gingen die Provisionserträge, zum Teil aufgrund saisonaler Effekte, um
5% zurück."
· "Die Nettogewinne aus Finanzinstrumenten zum Realwert, darin unter
anderem die Resultate aus Handelsraumgeschäften, betrugen 320 Millionen Euro.
Diese starke Performance entsprach dem Markttrend."
· "Unsere straffe Kostenkontrolle wird fortgeführt. Nach den
Anstrengungen zur Kostensenkung in den letzten beiden Jahren hatten wir 6%
niedrigere Operativaufwendungen verglichen zum Vorquartal und auch zum ersten
Quartal 2009. Der Kostentrend hat die Talsohle erreicht und wir erwarten von nun
an einen Kostenanstieg."
· "Wir gehen davon aus, dass die Wende im Kreditzyklus stattgefunden
hat. Nach unserem Haushaltsszenario für 2010 werden die Ausfälle im Vergleich zu
2009 deutlich sinken. Zum Ende des ersten Quartals stellten wie 355 Millionen
Euro in die Risikovorsorge ein, das war deutlich unter dem Wert von 652
Millionen Euro im Vorquartal. Im 1. Quartal 2010 beliefen sich die Kosten für
Kreditausfälle auf 0,84% des Kreditbestands. In Mittel- und Osteuropa sanken die
Kreditkosten von 1,70% im Jahr 2009 auf 1,20% im ersten Quartal 2010. In Belgien
sanken die Kreditrückstellungen praktisch auf null, während die Kreditkosten für
den Kreditbestand der Division Merchant Banking 1,47% betrugen."
· "Im ersten Quartal wurde beim bankaufsichtlichen Kapital ein
Überschuss von 1,5 Milliarden Euro über dem Tier-1-Ziel von 10% aufgebaut."
Übersicht der zugrunde liegenden Ergebnisse je Division:
· Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die geplanten Desinvestitionen
im KBC-Konzern jetzt bei den gemeinschaftlichen Diensten erfasst sind. Damit
soll eine klare Trennung zwischen der Finanzperformance des langfristigen
Geschäfts und den geplanten Desinvestitionen erfolgen.
· In Belgien führte eine starke Kostenperformance bei praktisch nicht
vorhandenen Kreditausfällen und stabilen Erträgen zu einem höheren
Nettoergebnis.
· In Mittel- und Osteuropa wurde ein etwas höherer Gesamtertrag
erwirtschaftet, und dies als Ergebnis stabiler Nettozinsspannen, höherer
Bruttoprämieneinnahmen bei Versicherungen, gestiegener Fair-Value-Handelserträge
und etwas geringerer Provisionserträge im Vergleich zum Vorquartal. Die
Haupttriebkräfte für das im Vergleich zum Vorjahresquartal bessere Resultat
dieser Division waren substanziell niedrigere Aufwendungen und, noch
bedeutender, viel geringere Wertberichtigungen bei Krediten und Forderungen (ca.
- 50%). Aufgrund dessen wurde in dieser Division ein Ergebnis von 110 Millionen
Euro erzielt.
· Beim Merchant Banking trugen sehr gute Handelsraumergebnisse
entscheidend zum Ergebnis bei. Aufgrund des geplanten Abbaus des Kreditbestands
sanken die Nettozinserträge im Vergleich zum Vorquartal. Angesichts der
problematischen Aussichten für die irische Wirtschaft haben wir die
Kreditrückstellungen dort um 142 Millionen Euro erweitert. Der Gesamtbetrag der
Wertberichtigungen in diesem Geschäft sank jedoch im Vergleich zum Vorquartal um
rund 14%. Insgesamt verzeichnete die Division ein Nettoresultat von 85 Millionen
Euro.
Das Quartal wurde auch von einigen einmaligen Posten beeinflusst, die nicht im
normalen Geschäftsverlauf vorkommen und nicht in die zugrunde liegenden
Ergebnisse aufgenommen wurden (kombinierter Nettoeffekt: 0,1 Milliarden Euro).
Die wichtigsten einmaligen Posten waren:
· Eine Aufwertung der CDO-Positionen in Höhe von 0,2 Milliarden Euro,
vor allem aufgrund der weiteren Verbesserung des Kreditumfelds.
· Ein Handelsverlust von 0,1 Milliarden Euro netto wurde für die
strukturierten "Legacy"-Derivatpositionen bei KBC Financial Products (Division
Merchant Banking) bilanziert. Weitere begrenzte Ausfälle können für die nächsten
Quartale des Jahres 2010 nicht ausgeschlossen werden, wobei sich das
Ausfallrisiko kontinuierlich entspannt.
Ergebnisse je Position im 1. Quartal 2010
Erläuterungen je Position zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung gemäß IFRS für das
erste Quartal 2010 (siehe Tabellen auf den nächsten Seiten):
· Das Nettoergebnis für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2010
betrug 442 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren das noch -3,6 Milliarden Euro mit
unter anderem erheblichen Ausfällen bei CDOs und Aktien. Das zugrunde liegende
Nettoresultat im Berichtsquartal war 543 Millionen Euro.
· Der Zinsüberschuss bezifferte sich auf 1 560 Millionen Euro, das war
ein Plus von 6% zum Vorjahr (-1% zugrunde liegend). Während das Volumen im Laufe
des Quartals nur langsam zunahm, blieb die Nettozinsspanne mit 1,82% ungefähr
auf dem gleichen Wert wie im ersten Quartal von 2009 (1,80%).
· Die Bruttoprämienerträge im Versicherungsgeschäft betrugen
1 249 Millionen Euro, 5% unter der entsprechenden Vorjahreszahl. Ohne
Berücksichtigung des abgegebenen Rückversicherungsgeschäfts beliefen sich die
versicherungstechnischen Erträge auf 72 Millionen Euro. Das Schadensniveau blieb
relativ hoch, unter anderem infolge des Sturms Xynthia, hier war ein Anstieg von
11% bei den versicherungstechnischen Bruttoaufwendungen im Segment Nichtleben zu
verzeichnen.
· Die Dividendenerträge aus Beteiligungen betrugen 17 Millionen Euro.
· Die realisierten und nicht realisierten Nettogewinne aus
Finanzinstrumenten zum Realwert betrugen -3 Millionen Euro. Auf zugrunde
liegender Basis waren die Erträge bemerkenswerte 320 Millionen Euro. Die
Veräußerungs- und Handelsgeschäfte an den Geld- und Fremdkapitalmärkten
verliefen marktkonform günstig.
· Veräußerungserträge aus zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten
beliefen sich auf 26 Millionen Euro, das war erheblich weniger als im
Vorquartal.
· Die Nettoprovisionserträge beliefen sich auf 420 Millionen Euro. Dies
sind eindrucksvolle 32% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das
Volumen der Geschäfte auf Provisionsbasis steigt wieder, nachdem es aufgrund der
Finanzkrise einen historischen Tiefpunkt durchlaufen hatte.
· Die sonstigen Nettoerträge beliefen sich auf 101 Millionen Euro, also
weniger als der Vorjahresbetrag von 152 Millionen.
· Die Betriebskosten betrugen 1 181 Millionen Euro, das ist ein Rückgang
um 4% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (zugrunde liegend -6%). Das
Kostenniveau wurde immer noch von den 2008 ergriffenen Maßnahmen zur
Kostenkontrolle positiv beeinflusst. Es wird jedoch erwartet, dass die Kosten
jetzt wieder steigen werden. Auf zugrunde liegender Basis betrug die Kostenquote
im Bankgeschäft, ein Maßstab für Kosteneffizienz, 50%, verglichen mit 55% im
Jahr 2009.
· Die Gesamtwertberichtigungen betrugen 383 Millionen Euro, das waren
46% weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der größte Teil dieses
Betrags ist mit Krediten und Forderungen verbunden. Im Jahr 2009 war die
Kreditkostenquote auf 1,11% gestiegen, im ersten Quartal 2010 sank sie dann auf
0,84%. Die Abnahme der Kreditwertberichtigungen betrifft alle Divisionen, sie
ist aber in Mittel- und Osteuropa besonders ausgeprägt. Beim Merchant Banking
wurde ein Teil des Rückgangs der Wertberichtigungen im internationalen
Kreditbestand durch höhere Wertberichtigungen bei der KBC Bank Ireland zunichte
gemacht.
· Im Berichtsquartal fielen Ertragssteuern in Höhe von 177 Millionen
Euro an.
Zum Ende des ersten Quartals 2010 belief sich das Eigenkapital auf 18,2
Milliarden Euro, 1 Milliarde Euro mehr als zum Ende von 2009, vor allem aufgrund
des positiven Quartalsergebnisses (+0,4 Milliarden Euro) und dem Anstieg der
Neubewertungsgewinne für zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte (+0,6
Milliarden Euro). Die bankaufsichtliche Kernkapitalquote (Tier 1) des Konzerns,
ein Maßstab für die Finanzkraft, betrug 11,0% der risikogewichteten Aktiva
(9,5%, ohne die nichtstaatlichen hybriden Tier-1-Instrumente).
Strategische Highlights und künftige Entwicklungen
· Nach der Überarbeitung der Strategie der KBC im Lauf von 2009 hat der
Konzern sich deutlich engagiert, sein Risikoprofil zu reduzieren, während er
seine Ertragskraft im Kerngeschäft und sein organisches Wachstumspotenzial noch
erhalten konnte. Jan Vanhevel, CEO des Konzerns: "Unsere Beobachtung zeigt
eindeutig, dass unser Kerngeschäftsmodell von den Turbulenzen im Finanzsektor
nahezu unberührt geblieben ist. Es erwies sich jedoch als notwendig, angemessen
unser Risikoprofil und die Zahl der von uns mit Kapital versorgten Aktivitäten
zu reduzieren." Die Entscheidung über die Strategie wurde offensichtlich in
Übereinstimmung mit diesen Prüfungen getroffen."
· Die im November 2009 angekündigte neue Strategie konzentriert sich auf
das organisch wachsende Allfinanzgeschäft in Belgien und auf ausgewählte mittel-
und osteuropäische Märkte und richtet sich an Retail- und KMU-Kunden
einschließlich lokaler Mittelständler. Das Engagement bei der Kreditvergabe an
Unternehmen sowie Randaktivitäten in den Eigengeschäften außerhalb der
Heimmärkte wird stark abgebaut, und KBL European Privat Bankers wird abgestoßen.
Damit einhergehen werden einige weitere Kapitaloptimierungsmaßnahmen. Jan
Vanhevel: "Wir sind auf die Zukunft vorbereitet. Mittelfristig haben wir eine
klare Vision, gestützt auf ein starkes Geschäftskonzept. Die Umsetzung der
Strategie schreitet gut voran und wird genau überwacht."
· Entsprechend der obigen Strategie wurden alle abzustoßenden
Aktivitäten zur Berichterstattung in die Gemeinschaftlichen Dienste umgruppiert.
Die Ergebnisse der anderen Divisionen berücksichtigen diese Unternehmen daher
nicht. Jan Vanhevel: "Das macht es einfach, zu prüfen, welche Aktivitäten zu den
Kernaktivitäten des KBC?Konzerns gehören und welchen finanziellen Status sie
haben. Wir ermöglichen den Investoren so einen besseren Einblick in unsere
Finanzkraft.
· Der Neuausrichtungsprozess hat bedeutende Fortschritte gemacht und
einige Veräußerungsgeschäfte, wie das US-Geschäft mit umgekehrten Hypotheken und
die Tätigkeiten auf dem japanischen Aktienmarkt, sind bereits im ersten Quartal
von 2010 unterzeichnet worden. Darüber hinaus wurde im ersten Quartal von 2010
ebenfalls eine einschneidende Reduzierung der Kreditderivate des Konzens als
Teil der Umstrukturierung von KBC Financial Products eingeleitet. Die anderen
für 2010 vorgesehenen Veräußerungen werden plangemäß fortgesetzt.
· Ende April haben die belgischen Steuerbehörden entschieden, dass das
Abstoßen von zwischenbetrieblichen Schulden im Zusammenhang mit CDO-gebundenen
Verlusten, die in den letzten Jahren erlitten wurden, steuerlich absetzbar sind,
wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. In der Praxis bedeutet das, dass die
KBC im zweiten Quartal von 2010 einen positiven latenten Steuerertrag von 0.3
Milliarden Euro verbuchen kann, was die Verluste der vorigen Zeitspannen
teilweise ausgleichen wird.
· Die KBC beabsichtigt die Rücknahme der zugunsten des Staates begebenen
Kernkapitalinstrumente zu einem großen Teil durch Gewinnrücklagen und
Freisetzung von Kapital in Nichtkernaktiva. Die KBC plant außerdem, die
vorgeschriebene Kapitalquote (Tier-1) von 10%, davon 8% Kernkapital nach den
sogenannten nach den Basel-II-Eigenkapitalvorschriften (in einer ersten Phase
sind im Kernkapital ebenfalls die dem Staat begebenen Kernkapitalinstrumente
enthalten) beizubehalten.
· Das Engagement der KBC im Hinblick auf griechische Staatsanleihen ist
auf 1,9 Milliarden Euro (wovon 0,6 Milliarden im Handelsbuch) begrenzt. Weitere
Informationen über das Engagement der KBC in Staatsanleihen in Südeuropa finden
sich im Kapitel "Konzernabschluss" des Quartalsberichts.
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[HUG#1414328]
PB KBC res1Q2010 DU: http://hugin.info/133947/R/1414328/366123.pdf