Berlin (Reuters) - Der Gabelstaplerbauer Kion hofft auf Rückenwind durch niedrigere Kapitalkosten und den anhaltenden Trend zur Automatisierung.

Mittel- bis langfristig seien die positiven Markttrends bei Lieferkettenlösungen intakt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Auch das Geschäft mit Gabelstaplern dürfte etwas anziehen. Vor allem in Asien und Europa lege die Nachfrage zu, während es in Amerika etwas schlechter laufe. Für das laufende Jahr sagt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 11,2 und 12 Milliarden Euro voraus - das schließt jedoch einen Umsatzrückgang mit ein. 2023 hatte das Unternehmen mit 11,4 Milliarden Euro so hohe Erlöse wie nie zuvor erwirtschaftet.

Der bereinigte Betriebsgewinn dürfte im laufenden Jahr auf 790 bis 940 Millionen Euro steigen, nachdem es 2023 auf dieser Basis mit 790 Millionen Euro fast dreimal so viel waren wie im Vorjahr. Kion-Chef Rob Smith zeigte sich damit zufrieden. "Wir konnten die Profitabilität in unseren beiden Segmenten und für den Konzern deutlich steigern", sagte er. Damit sei eine solide Basis für die weitere Geschäftsentwicklung gelegt worden. Die Aktionäre sollen nun eine Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten - vor Jahresfrist waren es 19 Cent gewesen.

Beim Auftragseingang verzeichnete das Unternehmen dagegen einen Rückgang um sieben Prozent auf 10,9 Milliarden Euro. Insbesondere das Geschäft im Segment Supply Chain Solutions, zu dem etwa das Thema Lagerautomatisierung gehört, entwickelte sich schwächer. Viele Kunden hätten wegen der gestiegenen Zinsen Investitionen in neue Lagerflächen und damit auch die zugehörige Technik verschoben, hieß es zur Begründung. Besser sei es im margenstärkeren Geschäft mit Dienstleistungen gelaufen.

An der Börse kamen die Zahlen dennoch gut an: Die Aktien legten gut sieben Prozent zu auf 46,48 Euro, den höchsten Stand seit etwa anderthalb Jahren. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Helvetia Bank lobte den starken Auftragseingang und den selbstbewussten Ausblick. "Kion ist weiter auf gutem Weg, die schwierigen zwei Jahre hinter sich zu lassen und in Richtung Mittelfristziele voranzukommen", schrieb Analyst Alexander Hauenstein von der DZ Bank. "Wir sehen die Trends zu mehr E-Commerce und Automatisierung der Lagertechnik bestätigt."

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)