Kilchberg (awp) - Der Premiumschokoladen-Hersteller Lindt&Sprüngli präsentiert am Dienstag, 5. März die Gewinnzahlen des Gesamtjahres 2023. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

2023E
(in Mio Fr.)       AWP-Konsens    2022A

EBIT                  807,3       744,6
 - Marge (in %)        15,6        15,0
Reingewinn            657,6       569,7

(in Fr.)
Dividende je 
Namenaktie             1401        1300

FOKUS: Lindt & Sprüngli hat die Umsatzzahlen bereits im Januar bekanntgegeben, weshalb der Fokus nun auf die Profitabilität und Gewinnzahlen gerichtet ist. Das Unternehmen kündigte eine EBIT-Marge von "um 15,5 Prozent" an. Einzelne Analysten gehen jedoch davon aus, dass Lindt damit eher auf der konservativeren Seite ist und vielleicht noch besser abschneiden könnte.

Ausserdem sind die Experten gespannt, was das Unternehmen über das laufende Jahr zu sagen hat. Analysten zufolge dürfte das organische Wachstum stark ausfallen, da das Unternehmen infolge gestiegner Kakaopreise die Preise für seine Produkte erhöht hat. Ausserdem halten sie eine weitere Verbesserung der Betriebsgewinnmarge von 20 bis 30 Prozent, wie sie Lindt angekündigt hat, angesichts des Profitabilitäts-Nachholbedarfs, vor allem in den USA, für realistisch.

Auf Interesse dürfte bei der Umsatzvorlage auch ein Update zum laufenden Aktienrückkaufprogramm stossen. Sollte die Dezember-Geschwindigkeit beibehalten werden, dürfte das Programm laut Einschätzung eines Analysten schon im März statt erst Ende Juli beendet werden können. Er geht davon aus, dass danach angesichts der starken finanziellen Position des Schokoladeherstellers ein weiteres Programm aufgelegt wird, entweder bereits jetzt oder dann im Sommer mit den Halbjahreszahlen.

ZIELE: Lindt will im Gesamtjahr eine EBIT-Marge von 15,5 Prozent erreichen. Ausserdem profitiert der Reingewinn von einem Einmaleffekt. Denn wegen der Einführung einer globalen Mindestbesteuerung und der Vorlage Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) in der Schweiz beträgt die Steuerrate für einmal weniger als 15 Prozent. Diese liegt sonst bei 23 bis 25 Prozent.

Für das laufende Jahr stellte Lindt ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent in Aussicht und eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 20 bis 40 Basispunkten. Dies liegt auch im mittel- bis langfristigen Zielkorridor des Unternehmens. 

PRO MEMORIA: Lindt hat Ana Dominguez per 1. Juli die Verantwortung für das Nordamerika- und Mexikogeschäft mit den dortigen Töchtern Russell Stover und Ghirardelli übertragen und sie somit in die Geschäftsleitung befördert. Sie wird neben General Counsel Jennifer Picenoni und Personalchefin Nicole Uhrmeister die dritte Frau im Top-Management sein. Ihr Vorgänger Rolf Fallegger geht in den Ruhestand.

Der Verwaltungsratspräsident von Lindt, Ernst Tanner, ist in letzter Zeit vermehrt in der Öffentlichkeit genannt worden als einer der Grossaktionäre des strauchelnden österreichischen Immobilienmoguls René Benko.

AKTIENKURS: Der Partizipationsschein von Lindt & Sprüngli notiert auf dem aktuellen Niveau (10'830 Fr.) gut 7 Prozent höher als Ende 2023, bei der Namenaktie (106'400 Fr.) sind es gut 4 Prozent. Dies ist deutlich mehr als der Gesamtmarkt (SPI +2,5%).

Homepage: www.lindt.ch

ba/jl/tv