Kaum verändert zeigen sich die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Die Zinsentscheidungen und vor allem auch die Aussagen der Notenbanken in den USA und Europa zum künftigen Zinspfad sind per Saldo gut aufgenommen worden. "Vor allem die jeweilige Betonung der Abhängigkeit von künftigen Inflations- und Konjunkturdaten macht auch die Portfolio-Steuerung recht transparent", meint ein Händler. Risiken und Chancen seien auf den aktuellen Prämienlevels gut eingepreist, kurzfristig rechnet er daher nicht mit einer weiteren Spread-Verengung.

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DHL EXPRESS

Die Deutsche-Post-Tochter DHL Express investiert 100 Millionen Euro am Flughafen Helsinki-Vantaa in den Neubau eines Logistikzentrums für den internationalen Luftexpressverkehr. Künftig sollen alle ein- und ausgehenden Express-Sendungen in Finnland in dem Logistikzentrum abgewickelt werden, dessen Fertigstellung für das zweite Halbjahr 2025 geplant ist. Das neue Gateway soll rund 150 Arbeitsplätze bieten, ihre Zahl sich noch um mehrere Dutzend erhöhen.

FLATEXDEGIRO

darf künftig etwas weniger Eigenmittel vorhalten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat die bankspezifischen Kapitalanforderungen für die Flatexdegiro-Gruppe um 75 Basispunkte von 5,00 Prozent auf 4,25 Prozent reduziert. Die SREP-Eigenmittelanforderungen der Flatexdegiro Bank AG liegen der Mitteilung zufolge bei 2,25 Prozent.

LUFTHANSA

Der Lufthansa-Konzern hat den Piloten seiner Kernmarke Lufthansa Airlines und der Frachttochter Lufthansa Cargo im schwelenden Tarifkonflikt ein neues Angebot vorgelegt, kurz vor Ablauf der Friedenspflicht. Das bestätigte ein Konzernsprecher dem Handelsblatt. Zusammen mit bereits im vergangenen September vereinbarten Lohnerhöhungen ergebe das Paket nach Berechnungen des Konzerns eine Gehaltssteigerung von 18,5 Prozent, gezahlt über mehrere Jahre bis 2025, schreibt die Zeitung.

VW

hat auch im Mai dank starker Absatzzuwächse in Europa deutlich mehr Autos verkauft. Beflügelt wurde der Konzern auch, weil Chips weiterhin besser verfügbar waren als im Vorjahr. Weltweit stiegen die Verkäufe zum Vorjahresmonat laut Mitteilung um 16 Prozent auf 763.800 Einheiten. Für die ersten fünf Monate berichtete der Wolfsburger DAX-Konzern ein Absatzplus von 14,7 Prozent auf 3,52 Millionen Fahrzeuge.

KNAUS TABBERT

will in den kommenden Jahren den Umsatz jährlich bestenfalls um knapp ein Fünftel steigern und dabei auch Fortschritte bei der Profitabilität machen. Rund die Hälfte des Jahresüberschusses soll als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. "Wir investieren in unsere Zukunft und planen auch in den nächsten Jahren weiter profitabel zu wachsen", wird CEO Wolfgang Speck in der Mitteilung zitiert.

LEONI

hat vergangenes Jahr wegen der umfangreichen Sanierung hohe Abschreibungen verzeichnet und den Verlust entsprechend massiv ausgeweitet. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, liegt der Fehlbetrag 2022 bei 605 Millionen Euro. Im Jahr davor lag der Nettoverlust bei knapp 48 Millionen Euro.

PROSIEBEN

Der tschechische Investor und Prosieben-Großaktionär bekommt doch noch einen Platz im Aufsichtsrat des MDAX-Konzerns. Die PPF-Medienmanagerin Klara Brachtlova soll in das Kontrollgremium einziehen. Sie übernimmt den Platz von Erik Huggers, der sich nach neun Jahren entschlossen hat, sein Mandat zum 30. Juni niederzulegen.

AMAZON

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsicht CMA hat Amazon die geplante iRobot-Übernahme genehmigt. Mit Blick auf den britischen Markt hat die Behörde nach eigenen Angaben keine Wettbewerbsbedenken, dass der US-Handelsriese den Hersteller des Staubsaugerroboters Roomba wie geplant für 1,7 Milliarden Dollar übernimmt.

GLENCORE

hat die Eignergesellschaft der Cobar-Kupfermine im australischen Bundesstaat New South Wales an das texanische Unternehmen Metals Acquisition verkauft. Der Kaufpreis setzt sich aus 775 Millionen US-Dollar in bar sowie 100 Millionen US-Dollar in Metals-Aktien zusammen. Glencore hält in der Folge 20,6 Prozent an Metals Acquisition. Glencore wird das komplette von Cobar produzierte Kupferkonzentrat abnehmen.

INTEL

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Montag im Kanzleramt mit dem Vorstandsvorsitzenden des US-Chipkonzern Intel, Pat Gelsinger, vor dem Hintergrund der geplanten Chipfabrik in Sachsen-Anhalt zusammenkommen. Das bestätige der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Zu Medienberichten über eine Erhöhung der staatlichen Fördermittel für die Chipfabrik auf knapp 10 Milliarden Euro wollte sich das Bundeswirtschaftsministerium mit Verweis auf laufende Gespräche nicht äußern.

INTEL

will in der Nähe von Breslau in Polen eine neue hochmoderne Halbleitermontage- und Testanlage errichten, um dort Wafer aus der Fab im irischen Leixlip und aus der geplanten Fab in Magdeburg weiterzuverarbeiten. Laut dem US-Chipkonzern soll die Planung für die 4,6 Milliarden Dollar teure Investition sofort beginnen und der Bau beginnen, sobald grünes Licht aus Brüssel vorliegt.

MICRON TECHNOLOGY

will rund 600 Millionen US-Dollar in den Ausbau seiner Produktion in der chinesischen Stadt Xi'an zu investieren, obwohl Peking den US-Chiphersteller kürzlich auf eine schwarze Liste gesetzt hat. Teil des Vorhabens ist die Übernahme einer Packaging-Anlage, die das taiwanische Unternehmen Powertech Technology seit 2016 in dem Werk betreibt. In Xi'an soll daneben ein neues Werk für Packaging und Testing von Chips errichtet werden.

SIMON&SCHUSTER

Der US-Buchverlag Harpercollins und der Investor KKR gehören Kreisen zufolge zu den Bietern für den Konkurrenten Simon & Schuster, der zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren einen Verkauf anstrebt. Die zweite Bieterrunde für Simon & Schuster soll Mitte Juli stattfinden, wie einige informierte Personen sagten. Die Muttergesellschaft des Buchverlages, Paramount Global, rechne mit einem Abschluss des Verkaufs bis zum Ende des Sommers, sagte eine der Personen.

SOLVAY

sieht sich mit seiner geplanten Aufspaltung auf Kurs. Die Ausgliederung der auf Mobilität ausgerichteten Geschäfte werde wie geplant im Dezember abgeschlossen, in ein Unternehmen mit dem Namen Syensqo.

VICE MEDIA

Das insolvente US-Medienunternehmen Vice Media hat offenbar einen Brancheninteressenten für sein Geschäft gefunden. Das digitale Medienkonglomerat Godigital führe fortgeschrittene Verhandlungen über den Kauf aller Vermögenswerte von Vice, einschließlich des Kerngeschäfts mit Nachrichten und der Frauenplattform Refinery29, sagten mit den Verhandlungen vertraute Personen. Godigital würde Vice wahrscheinlich mit 300 bis 350 Millionen Dollar bewerten, sagte einer der Informanten.


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June 16, 2023 07:15 ET (11:15 GMT)