Der erste, eher alarmierende und sogar sensationelle Ansatz, weist auf einen Verkaufsrückgang in den USA hin, der "nur" um 3% gestiegen ist. Dies könnte ein weiteres Anzeichen für eine allgemeine wirtschaftliche Abschwächung sein, bei der der französische Konzern nur einer von vielen "Kanarienvögeln in der Kohlemine" wäre.
Zum Thema Luxusgütermarkt in den USA siehe unseren Artikel über Richemont, zu den Kanarienvögeln in der Mine unseren Artikel über Volvo.
Die zweite, vielleicht objektivere Gruppe, ist beeindruckt von einem globalen Umsatzwachstum von 17% und einer Betriebsmarge auf historischen Höchstständen. Dies ist die Genialität des LVMH-Modells - die Stärke eines so gut konstruierten diversifizierten Geschäftsportfolios, bei dem die Schwäche einiger Segmente durch die Stärke anderer ausgeglichen wird.
Im Detail sehen wir einen deutlichen Rückgang (minus 11%) im Cognac-Verkauf: eine Warnung, die den Aktionären von Remy Cointreau nicht entgehen wird. Mode, Lederwaren, Kosmetik, Schmuck und Juwelierwaren zeigen hingegen eine beeindruckende Gesundheit. Goldmedaille für das Einzelhandelssegment - Sephora, DFS und Le Bon Marché - mit einem Wachstum von 26%.
Die Hälfte des konsolidierten Umsatzes wird weiterhin in Europa und den USA erzielt, die andere Hälfte hauptsächlich in Asien und im Rest der Welt. Japan, Asien und Europa verzeichnen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von jeweils 31%, 23% und 22%.
Die außergewöhnlichen Ergebnisse von LVMH stehen im Kontrast zu denen von Kering, dessen Gesamtstrategie weniger klar ist und dessen zunehmende Abhängigkeit von Gucci immer gefährlicher wird.