NEW YORK (Dow Jones)--Mit Einbußen hat der Dow-Jones-Index an der Wall Street am Dienstag geschlossen. Wegen des Nachholtermins für den Unabhängigkeitstag am Sonntag fand zu Wochenbeginn kein Handel statt. Während die Standardwerte im Dow leichter notierten, erreichte der Nasdaq-Composite ein neues Rekordhoch, befördert auch von den sinkenden Marktzinsen.

Beschleunigt wurde die Abwärtsbewegung im Dow mit den Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Indizes, die beide schwächer ausfielen als erwartet. Zudem lag die Preiskomponente beim ISM-Index recht hoch, wenn auch leicht unter den Erwartungen. Aktuell leiden die Unternehmen unter hohen Preisen beim Bezug ihrer Vorprodukte und Rohstoffe.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,6 Prozent auf 34.577 Punkte, der S&P-500 verlor 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent anzog. Dabei wurden 1.142 (Freitag: 1.711) Kursgewinner und 2.214 (1.599) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 107 (129) Titel.

Nun sind die Blicke auf die Veröffentlichung des Notenbank-Sitzungsprotokolls am Mittwoch gerichtet. Hier erhoffen sich Investoren Hinweise über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed. "Es könnte einfach Zeit für eine kleine Verschnaufpause sein", sagte Chris Dyer, Direktor für globale Aktien bei Eaton Vance. "Viele der guten Nachrichten sind bereits eingepreist und ich denke, das macht es für die Aktienmärkte kurzfristig etwas schwieriger, noch weiter zu steigen."


   Ölpreise geben deutlich nach 

Nachdem die Ölpreise zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen waren, kamen sie mit den schwachen US-Daten massiv unter Druck. Auch der feste Dollar lastete auf den Preisen. Am Vortag hatte noch gestützt, dass die Gruppe Opec+ auch das auf Montag vertagte Treffen abgesagt und zudem keinen neuen Termin bekannt gegeben hat. Mittlerweile wurde die Nichteinigung aber als preisdrückend gesehen, da ohne Vertragsrahmen einzelne Mitglieder ihre Produktion ausweiten könnten.

Der Dollar legte zu, der Dollarindex gewann 0,4 Prozent. Die Devise werde weiter entscheidend von den Marktspekulationen über die anstehenden geldpolitischen Straffungen in den USA und die Frage ihres Zeitpunkts bewegt, hieß es von der ING. Daher seien die Blicke auf die Veröffentlichung des Notenbank-Sitzungsprotokolls am Mittwoch gerichtet.

Die Renditen am Anleihemarkt gaben mit den schwachen Konjunkturdaten deutlich nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 7,7 Basispunkte auf 1,36 Prozent, das war das tiefste Niveau seit Februar. Der Goldpreis legte zu, konnte aber zwischenzeitlich deutlich stärkere Gewinne nicht halten. Nach einem Tageshoch bei 1.815 Dollar fiel er auf 1.797 zurück und stand etwas höher als am Vortag. Teilnehmer verwiesen auf den starken Dollar, der den Goldpreis bremste. Zur Stärke des Goldpreises wiederum verwies ANZ auf Anzeichen für eine gute Nachfrage seitens der Zentralbanken. Eine von fünf Zentralbanken beabsichtige laut einem Bericht des World Gold Council, ihre Goldreserven im nächsten Jahr zu erhöhen. Auch die fallenden Renditen am Anleihemarkt stützten das zinslose Gold.


   Amazon auf Allzeithoch 

Die Microsoft-Aktie tendierte unverändert, obwohl das Pentagon erklärt hat, dass es aus dem JEDI-Cloud-Computing-Vertrag mit dem Softwarehersteller aussteigt, der über einen Zeitraum von zehn Jahren einen Wert von 10 Milliarden Dollar haben könnte. Das Verteidigungsministerium plant, den Vertrag neu auszuschreiben, nachdem Amazon den Zuschlag angefochten hatte. Amazon verteuerten sich um 4,7 Prozent und erreichten damit ein Allzeithoch.

Die Aktien von Biontech und Didi Global standen unter Abgabedruck. Für die Biontech-Papiere ging es um 4,7 Prozent nach unten. Hier belasteten Berichte aus Israel, wonach die Wirksamkeit speziell des Biontech-Impfstoffs gegen die Delta-Variante des Coronavirus nicht so hoch ist wie gegen vorherige Varianten. Da Israel als "Weltmeister" bei der Durchimpfung der Bevölkerung gelte, werde auf diese Daten genau geschaut, hieß es.

Die Papiere des chinesischen Fahrdienstleisters Didi Global fielen um weitere 19,6 Prozent. Bereits am Freitag war es um über 5 Prozent abwärts gegangen. Auslöser der Kursschwäche war, dass der chinesische Internet-Regulierer Untersuchungen wegen Datensicherheitsbedenken begonnen hatte. Am Wochenende erfolgte dann eine Anordnung zur Löschung der Didi-App aus chinesischen Appstores.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.577,37     -0,60%     -208,98         +13,0% 
S&P-500              4.343,55     -0,20%       -8,79         +15,6% 
Nasdaq-Comp.        14.663,64     +0,17%       24,32         +13,8% 
Nasdaq-100          14.786,36     +0,40%       58,73         +14,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22       -2,4        0,24            9,9 
5 Jahre                  0,80       -6,3        0,86           43,9 
7 Jahre                  1,13       -7,1        1,20           47,7 
10 Jahre                 1,36       -7,7        1,43           44,1 
30 Jahre                 1,99       -5,9        2,04           33,8 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:46  Di, 17:11 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1823     -0,32%      1,1934         1,1905   -3,2% 
EUR/JPY                130,81     -0,63%      132,30         131,84   +3,7% 
EUR/CHF                1,0932     -0,11%      1,0961         1,0952   +1,1% 
EUR/GBP                0,8566     +0,00%      0,8552         0,8549   -4,1% 
USD/JPY                110,64     -0,30%      110,79         110,74   +7,1% 
GBP/USD                1,3803     -0,33%      1,3931         1,3927   +1,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,4775     +0,22%      6,4849         6,4841   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             34.074,51     -0,32%   33.916,01      30.845,26  +17,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,75      76,36      -1,88%          -1,41  +52,5% 
Brent/ICE               74,88      77,16      -2,95%          -2,28  +46,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.796,69   1.791,90      +0,27%          +4,79   -5,3% 
Silber (Spot)           26,16      26,48      -1,20%          -0,32   -0,9% 
Platin (Spot)        1.092,50   1.100,78      -0,75%          -8,28   +2,1% 
Kupfer-Future            4,27       4,28      -0,27%          -0,01  +21,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 06, 2021 16:09 ET (20:09 GMT)