--Cloud-Geschäft wächst um zweiten Geschäftsquartal um 46 Prozent, Analysten haben mehr erwartet

--Umsatz und Gewinn im Quartal aber über Erwartungen

--Umsatzausblick für drittes Quartal stellt Investoren zufrieden

(NEU: Ausblick)

Von Jeremy C. Owens

FRANKFURT (Dow Jones)--Microsoft hat im zweiten Geschäftsquartal dank des starken Cloud-Geschäfts mehr verdient als erwartet. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn kletterten in den drei Monaten kräftig. Gleichwohl gab die Aktie in im nachbörslichen US-Handel zunächst nach, da einige Investoren mit einem noch stärkeren Wachstum des Cloud-Geschäfts gerechnet hatten. Der Ausblick für das dritte Quartal in der anschließenden Telefonkonferenz sorgte dann aber für gute Stimmung.

Microsoft berichtete für das im Dezember beendete Quartal einen Nettogewinn von 18,8 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einer Steigerung um 21 Prozent. Der Umsatz knackte erstmals die Marke von 50 Milliarden Dollar, er stieg um 20 Prozent auf 51,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten das Ergebnis auf 17,5 Milliarden Dollar geschätzt und den Umsatz auf 50,7 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie im Quartal betrug 2,48 (Vorjahr: 2,03) Dollar. Die Analysten hatten nach einem Factset-Konsens mit lediglich 2,32 Dollar je Anteilsschein gerechnet.


   Cloudgeschäft mit starkem Zuwachs 

Die Umsätze im Zusammenhang mit dem Cloud-Dienst Azure stiegen um 46 Prozent. Das war zwar weniger als in den vorangegangenen beiden Quartalen mit 50 bzw 51 Prozent, Analysten hatten den Azure-Umsatz jedoch um nur 45,3 Prozent steigen sehen.

Azure ist im vergangenen Jahr zu einer größeren Einnahmequelle für Microsoft geworden als das Windows-Betriebssystem. Der durch die Corona-Krise bedingte Trend zum Homeoffice und Homeschooling hatte dem Cloud-Computing-Geschäft von Microsoft zusätzlichen Schub verliehen. Im Bereich Videospiele vermeldete Microsoft einen Umsatz von 17,47 (Vorjahr: 15,12) Milliarden Dollar. Analysten hatten laut Factset den Umsatz dieses Segments auf 16,62 Milliarden Dollar geschätzt.


   Umsatzprognose über Erwartungen 

Für das laufende dritte Geschäftsquartal stellte Finanzvorstand Amy Hood einen Umsatz von 48,5 Milliarden bis 49,3 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten haben bisher lediglich mit 48,11 Milliarden Dollar gerechnet. Die Umsatzprognose für alle drei Segmente traf beziehungsweise übertraf die Marktschätzungen.

Die Aktie drehte nach einem zunächst deutlichen Dämpfer im nachbörslichen US-Handel angesichts des guten Ausblicks wieder in den positiven Bereich. Microsoft hatte vor kurzem erklärt, mit der Übernahme eines Schwergewichts aus der Videospiel-Branche sein bereits nicht kleines Geschäft in diesem Bereich vergrößern zu wollen. Der Softwareriese will Activision Blizzard für 68,7 Milliarden Dollar in bar übernehmen. Die Transaktion wäre, wenn sie gelingt, die größte in der Unternehmensgeschichte von Microsoft. Mit Activison würde der Konzern das Geschäft mit der Spielkonsole Xbox sowie den Spielen wie Minecraft und Doom um einige der populärsten Angebote am Markt, darunter Call of Duty, World of Warcraft and Candy Crush ausbauen.

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January 26, 2022 01:08 ET (06:08 GMT)