Vevey (awp) - Die Nestlé-Tochter Gerber ist in den USA in eine behördliche Untersuchung zu Babynahrung verwickelt. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht sind im Zuge einer vom US-Kongress eingeleiteten Untersuchung in verschiedenen Produkten wichtiger Marken hohe Werte giftiger Metallsubstanzen nachgewiesen worden.

Produkte von Gerber, von Walmart, Beech-Nut, der Hain Celestial Group und anderer Hersteller hätten gefährlich hohe Werte von Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber enthalten, heisst es im Bericht aus dem US-Repräsentantenhauses weiter. Dabei hätten etwa Beech-Nut, Hain und auch Gerber mit den Behörden kooperiert. Walmart und andere hätten sich dagegen gesträubt.

Medienberichten zufolge stellen sich die Hersteller der nun nachweislich verunreinigten Produkte auf den Standpunkt, dass die Metalle und die Mengen davon für die Kleinkinder unbedenklich seien. Zudem werde daran gearbeitet, diese Substanzen in den Produkten zu reduzieren.

Gerber erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP, alle ihre Lebensmittel erfüllten die striktesten Sicherheits- und Qualitätsstandards. Die Substanzen, um die es gehe, kämen in dem Boden und Wasser vor, in dem Nutzpflanzen angebaut würden. Auch Gerber betonte, ihren Anteil durch mehrere Massnahmen zu senken.

Bei den Politikern fruchten diese Argumente den Berichten zufolge aber nicht. In der US-Politik gehe die Sorge um, dass die Metalle die Gesundheit der Kinder nachhaltig schädigen könnte, etwa betreffend der Gehirnentwicklung, schreibt etwa das "Wall Street Journal" (Online, 4.2.). Von der Gesundheitsbehörde FDA werden entsprechende Richtlinien zum Schutze der Kinder gefordert. Auch Konsumentenschutzgruppen hätten in der Vergangenheit schädliche Substanzen in den Produkten nachgewiesen.

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