Wien (Reuters) - Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat im Schlussquartal wieder mehr Öl und Gas gefördert.

Vor allem im krisengebeutelten Libyen konnte die Produktion gesteigert werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Die Gesamtproduktion stieg auf 472.000 Barrel pro Tag von 444.000 Barrel im Vorquartal. Vor einem Jahr förderte die OMV allerdings noch über 500.000 Barrel pro Tag.

Auch im Raffinerie-Bereich lief es im vierten Quartal besser. Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen kletterte die Marge auf 1,71 Dollar je Barrel von 0,87 Dollar im Vorquartal. Die Auslastung der Raffinerien ging jedoch auf 81 Prozent von 90 Prozent im Vorquartal zurück. Hier wirkte sich eine Wartung in der Raffinerie Schwechat aus.

Der Rückgang der Preise im Zuge der Corona-Krise hatte den Österreichern im dritten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das Upstream-Geschäft, die Suche und Förderung von Öl und Gas, schrieb rote Zahlen. Für das vierte Quartal kündigt die OMV nun Sondereffekte durch die milliardenschwere Übernahme des Petrochemiekonzerns Borealis an. Der Ölkonzern hat im Oktober für rund 3,8 Milliarden Euro zusätzliche 39 Prozent an Borealis erworben und damit seinen Anteil auf 75 Prozent aufgestockt. Mit dem Abschluss der Transaktion sei die frühere 36-Prozent-Beteiligung aufgewertet worden, womit im operativen Ergebnis ein Sondereffekt von rund 1,3 Milliarden Euro verbucht worden sei. Borealis ist im Schlussquartal mit zwei Monaten vollkonsolidiert. Zudem sei im Konzernergebnis ein Sondereffekt in Höhe von ungefähr 0,3 Milliarden Euro verbucht worden, der auf steuerliche Aspekte zurückzuführen sei. Zusammen belaufen sich die beiden Sondereffekte auf rund 1,6 Milliarden Euro. In dem um Lagereffekte bereinigten operativen Ergebnis (CCS Ebit) sei es durch die höhere Bewertung des Borealis-Anteils zu einem Abschreibungseffekt von rund 30 Millionen Euro gekommen. Die Ergebnisse für das vierte Quartal will OMV am 4. Februar veröffentlichen.