NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich zu Wochenbeginn uneinheitlich gezeigt. Während der Dow-Jones-Index etwas leichter aus dem Handel ging, legte der Nasdaq-Composite deutlich zu. Für ein volatiles Umfeld sorgten weiter steigende Marktzinsen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 34.464 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 1,6 Prozent höher. Dabei gab es insgesamt 1.157 (Freitag: 1.618) Kursgewinner und 1.768 (1.243) -verlierer. Unverändert schlossen 94 (134) Titel.

Gestützt wurde der Markt von der sich überraschend gut haltenden US-Konjunktur. "Der US-Wirtschaft geht es im Moment eigentlich sehr gut. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Inflation auch ohne Rezession absolut zurückgehen kann", so Chefmarktstratege David Kelly von JP Morgan Asset Management. Bei der Frage, wie es mit den Zinsen weitergeht, erhoffen sich Anleger neue Orientierung von dem am Donnerstag beginnenden Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Dass US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Freitag Klarheit schaffen wird über den weiteren Zinspfad, gilt aber als ziemlich unwahrscheinlich.

Während die US-Wirtschaft trotz gestiegener Zinsen weiter gut dasteht, ist die Konjunktur in China ins Siechtum übergegangen. Die chinesische Notenbank hat daher einen ihrer Referenzzinssätze gesenkt, damit aber enttäuscht, denn der Schritt fiel weniger deutlich als erhofft aus. Händler warten weiterhin auf den großen Wurf in China durch ein umfassendes Konjunkturpaket. Die Zinssenkungen unterstreichen derweil laut Marktbeobachtern den Ernst der Lage. Dazu passend werden Analysten skeptischer: UBS und Nomura senkten ihre Wachstumsprognosen. Händler warnten erneut vor den möglichen Folgen einer ausgewachsenen Immobilien- und Finanzkrise in China.


   Renditen steigen - Dollar moderat leichter 

Am Rentenmarkt gaben die Notierungen nach. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg deutlich um 8,5 Basispunkte auf 4,34 Prozent und damit wieder auf einen mehrjährigen Höchststand. "Wir sehen, dass sich der Ausverkauf an den Anleihemärkten im Vorfeld der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell in Jackson Hole verstärkt, was zeigt, wie sich der Markt im Vorfeld positionieren will", sagte Edward Moya, leitender Marktanalyst für Nord- und Südamerika bei Oanda. "Die US-Notenbank wird wahrscheinlich weiterhin aggressiv gegen die Inflation vorgehen und signalisieren, dass weitere Zinserhöhungen möglich sind."

Am Devisenmarkt notierte der Dollar-Index moderat leichter. Händler sprachen von einer gestiegenen Risikoneigung, die den Greenback belaste. Der Dollar dürfte seine jüngsten Aufschläge laut ING aber verteidigen und sogar noch etwas ausbauen. Es sei zu früh, auf ein Ende der Inflation zu setzen, hieß es mit Blick auf die Geldpolitik. Der Goldpreis wurde etwas vom gesunkenen Dollarkurs gestützt. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,3 Prozent.

Die Erdölpreise gaben nach, zwischenzeitliche Aufschläge konnten nicht gehalten werden. Die Preise für die Sorten WTI und Brent fielen um bis zu 0,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Sorgen um die Weltwirtschaft angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in China.


   Palo Alto sehr fest - Tesla erholen sich 

Palo Alto machten einen Kurssprung um 14,8 Prozent. Der Anbieter von Sicherheitssoftware übertraf mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Markterwartungen. Dass der Ausblick für das Fiskaljahr 2024 etwas niedriger als von Analysten erhofft ausfiel, störte nicht.

Meta Platforms gewannen 2,4 Prozent. Die Facebook-Mutter dürfte in der laufenden Woche eine Desktop-Version ihrer App Threads vorstellen und verstärkt in den Konkurrenzkampf mit dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) einsteigen. Tesla erholten sich um 7,3 Prozent vom über 11-prozentigen Vorwochenabsturz, als der E-Autobauer mit Preissenkungen und der Einführung günstigerer Modelle verschreckt hatte.

Goldman Sachs (-0,9%) prüft den Verkauf eines Teils ihrer Vermögensverwaltungssparte. Die New Yorker Bank gab bekannt, dass sie ihre Einheit Personal Financial Management - mit einem verwalteten Vermögen von 29 Milliarden Dollar - zum Verkauf stellt.

Die Aktie des Chipkonzerns Nvidia legte im Vorfeld der Zahlenvorlage für das zweite Quartal am Mittwoch um 8,5 Prozent zu.

Napco Security Technologies knickten um 45,0 Prozent ein, nachdem das Unternehmen Fehler in früheren Jahresabschlüssen festgestellt hat. Diese hatten zu überhöhten Kennziffern für die ersten drei Quartale 2023 geführt.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                34.464,41        -0,1%      -36,25       +4,0% 
S&P-500              4.399,91        +0,7%       30,20      +14,6% 
Nasdaq-Comp.        13.497,59        +1,6%      206,81      +29,0% 
Nasdaq-100          14.936,69        +1,6%      241,85      +36,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,01         +6,9        4,94        59,3 
5 Jahre                  4,47         +7,2        4,39        46,6 
7 Jahre                  4,43         +8,6        4,34        46,0 
10 Jahre                 4,34         +8,5        4,25        45,6 
30 Jahre                 4,46         +7,8        4,38        48,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:59  Fr,  17:37   % YTD 
EUR/USD                1,0896        +0,2%      1,0878      1,0875   +1,8% 
EUR/JPY                159,32        +0,7%      158,21      157,90  +13,5% 
EUR/CHF                0,9569        -0,3%      0,9585      0,9586   -3,3% 
EUR/GBP                0,8540        -0,0%      0,8547      0,8537   -3,5% 
USD/JPY                146,22        +0,5%      145,44      145,19  +11,5% 
GBP/USD                1,2759        +0,2%      1,2729      1,2738   +5,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2865        -0,3%      7,3350      7,3011   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             26.116,20        -0,2%   26.029,84   26.073,27  +57,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,80        81,25       -0,6%       -0,45   +2,5% 
Brent/ICE               84,42        84,80       -0,4%       -0,38   +2,1% 
GAS                            VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF               39,98        36,41       +9,8%       +3,57  -53,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.894,61     1.889,50       +0,3%       +5,11   +3,9% 
Silber (Spot)           23,30        22,75       +2,4%       +0,55   -2,8% 
Platin (Spot)          913,88       913,53       +0,0%       +0,35  -14,4% 
Kupfer-Future            3,73         3,71       +0,5%       +0,02   -2,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 21, 2023 16:13 ET (20:13 GMT)