FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Kursgewinnen zum Handelsbeginn sind die Vorzugsaktien von Volkswagen am Mittwoch rasch ins Minus gedreht. Milliardenschwere Belastungen ließen die Papiere zuletzt um 1,5 Prozent auf 105 Euro nachgeben, womit sie die Schlusslaterne im Leitindex Dax innehatten. Im frühen Handel hatten sie noch um knapp 2 Prozent zugelegt.

Die Wolfsburger hatte am Dienstagabend überraschend mitgeteilt, dass 2024 statt 7,0 bis 7,5 Prozent vom Umsatz nun nur noch 6,5 bis 7,0 Prozent vom Umsatz als operatives Ergebnis beim Volkswagen-Konzern hängenbleiben dürften. Den Konzern träfen Belastungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro, darunter ohnehin bereits eingeplante Rückstellungen für den Personalabbau bei der Kernmarke VW Pkw in Höhe von 0,9 Milliarden Euro.

Die 1,7 Milliarden Euro Kosten, die bislang noch nicht bekannt gewesen seien, entsprächen gut einem halben Prozentpunkt operative Marge (Ebit), sagte ein Händler. Das spiegele die nun von VW vorgenommene Kürzung des Margenziels für dieses Jahr wider.

Tim Rokossa von der Deutschen Bank kommentierte, dass es bei den Aufwendungen für die Schließung einer Fabrik in Brüssel um Abfindungen für 3.000 Beschäftigte, die Produktionsanlagen und das Werk selbst gehen werde. Diesen Schritt wertete wiederum Analyst Michael Raab von Kepler Cheuvreux positiv. Denn damit breche Volkswagen ein altes Tabu, dies komme einer veränderten Unternehmenskultur gleich. "Aus unserer Sicht ist das eine gute Nachricht", so Raab.

Auch die Dachholding Porsche SE der Eigentümerfamilien Porsche und Piech rechnet nach dem von VW gekappten Margenziel nun mit weniger Gewinn. Die Aktien der Porsche Holding zeigten sich indes leicht im Plus bei knapp 43 Euro./bek/men/mis