Düsseldorf (Reuters) - Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist dank dicker Orderbücher auf Rekordkurs.

"Von der Performance war 2021 unser Rekordjahr. Und 2022 wird beim Umsatz und dem operativen Ergebnis sehr wahrscheinlich noch besser", sagte Konzernchef Armin Papperger der "Wirtschaftswoche". Als Gründe für den positiven Verlauf nannte der Manager die Sparmaßnahmen und den stark gestiegenen Auftragsbestand. "Der ist mit derzeit 24 Milliarden Euro bereits höher denn je und könnte in diesem Jahr nochmal um mehr als zehn Milliarden Euro steigen", so Papperger. 2020 erreichte der Auftragsbestand mit 13,4 Milliarden Euro bereits einen Rekordwert.

Die Aktionäre sollen an den Erfolgen beteiligt werden. "Wir schütten mehr Dividende aus denn je", kündigte der Vorstandschef an. Für 2020 hatten die Anteilseigener 2,00 Euro je Aktie erhalten. Rheinmetall hatte im Herbst wegen der Chipengpässe sein Umsatzziel für 2021 reduziert. Demnach peilt Papperger ein Umsatzplus von sechs (zuvor: sieben bis neun) Prozent an. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll indes bei zehn Prozent liegen und damit am oberen Rand der Spanne von neun bis zehn Prozent.

Der seit längerem geplante Verkauf der traditionsreichen Kolben-Sparte zieht sich derweil weiter hin. "Wir erwarten in diesen Wochen die finalen Angebote von zwei Bietern", sagte Papperger der "Wirtschaftswoche". "Dann werden wir entscheiden, ob wir den Bereich ganz verkaufen oder auch nur Teile davon." Eine Trennung werde "aber nur zu einem vernünftigen Preis" geschehen. Eine Zurückintegration in den Konzern schloss der Manager aber aus. Papperger hatte Anfang 2021 die Investmentbank Goldman Sachs damit beauftragt, "strategische Optionen" für die Kolben-Sparte auszuloten.