DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Ein rund laufendes Autozuliefergeschäft treibt den Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern an. Auch die Rüstungssparte legte im ersten Halbjahr merklich zu. Für das Gesamtjahr traut sich das Unternehmen nun mehr Umsatz und Gewinn als bislang zu. Grund sei die "exzellente Leistung im Autogeschäft", erklärte der Konzern am Dienstag in Düsseldorf.

UBS-Analyst Sven Weier sprach von einem besser als erwarteten Abschneiden des Konzerns. Im frühen Handel stieg der Kurs um rund 3,5 Prozent auf mehr als 88 Euro. Die Aktie näherte sich damit wieder ihrem im Juni erreichten Rekordstand von 90 Euro.

Rheinmetall hatte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 30 Prozent auf 134 Millionen Euro. Der Aufwärtstrend sei von beiden Sparten getragen worden, erklärte der Konzern. Gewinnbringer ist aber vor allem die Autosparte, die alleine operativ 129 Millionen Euro abwarf.

"Wir haben das erste Halbjahr erfolgreich abgeschlossen. Deshalb können wir jetzt die Latte etwas höher legen", erklärte Vorstandschef Armin Papperger in Düsseldorf. Rheinmetall peilt nun ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von rund 6 Prozent an. Bis dato hatte der Vorstand ein Wachstum zwischen 4 und 5 Prozent erwartet. Die operative Rendite soll nun bei rund 6,5 Prozent statt bisher bei 6,3 Prozent liegen und damit über dem Vorjahresniveau herauskommen.

Als Autozulieferer ist Rheinmetall auf Verbrennungsmotoren ausgerichtet und stellt etwa Kolben her. Das Unternehmen ist aber auch bei der Elektromobilität engagiert. Als Rüstungshersteller arbeitet Rheinmetall unter anderem am Kampfpanzer Leopard II mit und stellt Munition her. In beiden Sparten konnte der Konzern zuletzt einige Großaufträge einsammeln.

Ende Juni hatte Rheinmetall Bestellungen über 7,1 Milliarden Euro in den Büchern stehen, vor allem aus dem Rüstungsbereich. Nach einem schwachen ersten Quartal hatten die Order im zweiten Quartal angezogen. "Große Aufträge der Bundeswehr, aber auch von internationalen Kunden belegen, dass wir mit unserer Defence-Sparte vom weltweit steigenden Bedarf an Produkten für Verteidigung und Sicherheit profitieren", erklärte Vorstandschef Pappberger./das/mis/stb