Foxconn-Chef Terry Gou sagte am Samstag bei der formellen Unterzeichnung des Kaufvertrags, Sharp solle eine führende Rolle beim Zukunftsmarkt des "Internet der Dinge" spielen. Damit sind Geräte gemeint, die selbstständig über das Internet kommunizieren - etwa Heizungsregelungen oder andere Sensoren und Schalter. Zudem solle Sharp "smarte" - also mit Kleincomputern bestückte - Haushaltsgeräte produzieren.

"Wenn wir den Umbau bei Sharp nicht schaffen, werden uns unsere globalen Wettbewerber bei lebendigem Leib verspeisen", sagte Gou. Er setzt bei Sharp auch auf neuartige Displays mit der IGZO-Technologie für den Massenmarkt. Diese sei der OLED-Technik überlegen und verbrauche weniger Strom.

Er werde versuchen, alle Arbeitsplätze bei Sharp zu erhalten, sagte der Foxconn-Chef. Gleichwohl verwies er darauf, dass sich Foxconn selbst in jedem Jahr von drei bis fünf Prozent der Mitarbeiter wegen nicht ausreichender Leistungen trenne.

Der taiwanische Apple-Zulieferer zahlt umgerechnet rund drei Milliarden Euro für zwei Drittel an Sharp. Es ist der größte Zukauf eines ausländischen Konzerns in der sonst sehr isolierten japanischen Technologiebranche. Für das 100 Jahre alte Unternehmen Sharp, das mit der Produktion von Gürtelschnallen anfing und den Druckbleistift erfand, endet damit die Unabhängigkeit. Der Konzern war wegen der starken Konkurrenz aus China und Südkorea in Schieflage geraten.