FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Donnerstagnachmittag gut unterstützt, auch wenn sie von den Tageshochs leicht zurückkommen. Die Inflationsrate im Euroraum ist im November deutlicher als erwartet zurückgegangen. Die Verbraucherpreise sanken gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, Analysten hatten einen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert. Auch im Kern ging es mit der Inflation kräftiger als erwartet nach unten. Allerdings sind die Daten nach Veröffentlichung der deutschen Preisdaten vom Vortag keine Überraschung mehr.

Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 16.227 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.386 nach oben. "Gestützt wird die Stimmung weiter von den Zinsen", so ein Marktteilnehmer. Die Renditen an den Anleihemärkten bleiben grundsätzlich unter Abgabedruck und zunehmend wird über Zinssenkungen spekuliert. Da passt es, dass an den Devisenmärkten der Euro unter Druck gerät und Richtung 1,00 Dollar sinkt. Im Handel hält man baldige Allzeithochs im DAX für möglich.

Neue Preisdaten aus den USA setzen keine Akzente am Nachmittag. Diese sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.


   SAP nach Steilvorlage von Salesforce mit weiteren Allzeithochs 

SAP ziehen nach der Steilvorlage von Salesforce um 0,9 Prozent an und markieren Allzeithochs. Operativ scheine das saisonal eher schwächere Quartal bei Salesforce gut gelaufen zu sein, heißt es im Handel. Deutsche Bank steigen 1,2 Prozent auf 11,40 Euro, nachdem JP Morgan das Kursziel auf 15 von 14 Euro erhöht hat.

In Europa führt der Index der Öl- und Gaswerte mit einem Plus von 2,4 Prozent die Gewinnerliste an. Am Donnerstag entscheidet die Opec+ über die weiteren Förderquoten. Am Markt zirkulieren Berichte, wonach sich das Kartell auf weitere Förderkürzungen verständigt habe. Das hebt die Stimmung für den Sektor und lässt auch den Ölpreis anziehen.

Leicht positiv werden die neuen Mittelfristziele von ABB im Handel aufgenommen. Die Aktien gewinnen 1,9 Prozent. Von den Analysten der Citi heißt es, das neue Umsatzwachstumsziel von 5 bis 7 Prozent habe man hauseigen erwartet, der Konsens sei jedoch nur von 3 bis 4 Prozent ausgegangen.


   Outokumpu mit Aktienrückkaufprogramm 

Gleich zwei gute Nachrichten treiben die Aktien von Outokumpu in Helsinki um 10 Prozent höher. So hat der finnische Edelstahlhersteller einen Aktienrückkauf von rund 2,4 Prozent des Kapitals beschlossen. Dies entspricht umgerechnet rund 11 Millionen Aktien und soll bis Ende März 2024 abgeschlossen sein. Dazu kommen Lieferverträge mit Arcelormittal in Nordamerika.

Prosiebensat1-Großaktionär Pier Silvio Berlusconi hat sich erneut in Richtung des Wunsches nach Schaffung einer europaweiten Fernsehplattform geäußert. Dazu soll sich Prosieben wieder stärker auf ihr TV-Geschäft konzentrieren und die E-Commerce-Aktivitäten abstoßen.

"Das kann man positiv für Prosieben als Heben von Werten durch die Aufspaltung lesen", kommentierte ein Händler den Bericht: "Oder negativ, weil das eine Trennung von Gewinnbringern wäre - und das noch zu niedrigen Multiples", also Bewertungen. Der Kurs fällt um 0,6 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.385,69        +0,3%         15,16         +15,6% 
Stoxx-50                3.976,43        +0,7%         25,90          +8,9% 
DAX                    16.226,57        +0,4%         60,12         +16,5% 
MDAX                   26.189,99        -0,5%       -123,99          +4,3% 
TecDAX                  3.187,33        -0,2%         -4,83          +9,1% 
SDAX                   13.078,31        -1,1%       -150,95          +9,7% 
FTSE                    7.477,93        +0,7%         54,47          -0,4% 
CAC                     7.311,81        +0,6%         44,17         +13,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,47                      +0,04          -0,10 
US-Zehnjahresrendite        4,34                      +0,08          +0,46 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 9:11 Uhr  Mi, 17:29 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0909        -0,6%        1,0954         1,0966    +1,9% 
EUR/JPY                   161,83        +0,3%        161,10         161,58   +15,3% 
EUR/CHF                   0,9551        -0,3%        0,9561         0,9600    -3,5% 
EUR/GBP                   0,8641        -0,0%        0,8623         0,8652    -2,4% 
USD/JPY                   148,35        +0,9%        147,07         147,36   +13,1% 
GBP/USD                   1,2626        -0,5%        1,2705         1,2673    +4,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,1487        +0,1%        7,1377         7,1435    +3,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.663,24        -0,4%     37.747,74      37.716,58  +126,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  78,86        77,86         +1,3%          +1,00    +2,7% 
Brent/ICE                  84,15        83,10         +1,3%          +1,05    +3,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.036,91     2.044,33         -0,4%          -7,42   +11,7% 
Silber (Spot)              25,10        25,08         +0,1%          +0,03    +4,7% 
Platin (Spot)             928,41       935,68         -0,8%          -7,27   -13,1% 
Kupfer-Future               3,79         3,79         +0,1%          +0,00    -0,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 30, 2023 10:00 ET (15:00 GMT)