Zürich (awp) - Der Warenprüfkonzern SGS gibt am Dienstag, 22. Januar die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2018 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 15 Analysten beigetragen.

(in Mio Fr.)               AWP-Konsens        2017   

Umsatz                        6'753          6'349   
EBIT adj.                     1'056            969  
Reingewinn n. Mind.             663            621  
Reingewinn adj.                 732            692   

(in Fr.)
Dividende je Aktie            78,80          75,00 

FOKUS: Analysten rechnen mit einem soliden Zahlenausweis von SGS, der von organischem Wachstum und einer höheren Marge geprägt sein dürfte. Noch unklar sei aber, wie sich die Abschwächung der Weltkonjunktur und die Unsicherheiten rund um den Handelsstreit zwischen China und den USA sowie um den Brexit auf das eher spätzyklische Geschäft von SGS auswirken werde. Dabei dürfte der Brexit der Warenprüfbranche auf die lange Sicht gar Umsätze generieren.

ZIELE: Am Investorentag Anfang November hatte SGS die mittelfristigen Margenziele, die sich auf das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis beziehen, angepasst und nach hinten verschoben. SGS strebt zwar immer noch eine Marge von mindestens 18 Prozent an, allerdings neu erst nach 2020. Bis dahin habe man sich angesichts der herrschenden Marktbedingungen mit "über 17 Prozent" ein realistischeres Ziel gesetzt, sagte Konzernchef Frankie Ng in einem Interview.

Auf Umsatzebene geht SGS davon aus, bis 2020 organisch im mittleren einstelligen Prozentbereich zu wachsen. Zudem habe SGS seit dem Start des für die Jahre 2016 bis 2020 aufgestellten Strategieprogramms mit Akquisitionen einen Umsatz von 300 Millionen Franken dazugekauft, hiess es im November weiter. Ursprünglich hatte man sich zum Ziel gesetzt, über Akquisitionen bis 2020 einen Umsatz von rund einer Milliarde dazuzukaufen. Analysten bezweifeln, dass diese Marke erreicht wird.

PRO MEMORIA: Im Dezember hat SGS das im Mai 2017 lancierte Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen. Dabei seien insgesamt 105'895 Aktien zurückgekauft worden, was einem Anteil am gesamten Aktienkapital von 1,39 Prozent entspreche, hiess es.

AKQUISITIONEN/KOOPERATIONEN: In Österreich hat SGS mit Imprint Analytics eine Partnerschaft abgeschlossen. Das Unternehmen bietet für die Lebensmittelindustrie Isotopenanalysen an, wobei der Schwerpunkt im Bereich der geografischen Herkunfts- und Echtheitsprüfung liegt.

Im Oktober kaufte SGS das britisch-amerikanische Unternehmen IBR mit einem Umsatz von rund 3,5 Millionen US-Dollar zu. Das Unternehmen mit Sitz in Grass Lake (USA) und Milton Keynes (UK) bietet den Angaben zufolge Prüfdienstleistungen für das gesamte Spektrum der Filtrationsservices.

Derweil hat man sich im Juli in Frankreich von einem Teil des Geschäfts für Umweltmanagement getrennt. SGS werde jedoch weiterhin Labortests in der Luft- und Abgasmessung am Standort Evry anbieten, hiess es.

Insgesamt kaufte SGS im Jahr 2018 acht kleinere Firmen dazu.

AKTIENKURS: Die Aktien von SGS sind nach dem Kursrückfall von 13 Prozent im vergangenen Jahr gut ins Börsenjahr 2019 gestartet. Seit Jahresbeginn rückten die Titel um rund 6 Prozent vor, also in etwa so wie der Leitindex SMI.

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