Zürich (awp) - Die Aktien des Zugherstellers Stadler Rail legen am Dienstag deutlich zu, obwohl der Ostschweizer Konzern im ersten Halbjahr die Markterwartungen bei Umsatz und EBIT markant verfehlt hat. Analysten heben indes den starken Auftragseingang in den ersten sechs Monaten hervor, der zu rekorddicken Auftragsbeständen führte.

Bis um 09.52 Uhr klettert die Stadler-Aktie um 4,5 Prozent auf 39,40 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) steht gleichzeitig nur leicht (+0,1 Prozent) höher.

Das Halbjahresergebnis sei mit Ausnahme des Auftragseingangs enttäuschend, kommentierte der zuständige CS-Analyst. Umsatz und EBIT seien deutlich unter den Erwartungen ausgefallen, befanden auch andere Analysten. "Obwohl der Umsatz und besonders der EBIT stark von der Coronakrise betroffen waren, zeigte sich der Auftragseingang resilient", urteilte die ZKB. Auch die UBS sprach von starken Auftragseingängen.

Dennoch: "Den Einbruch im ersten Halbjahr wird Stadler, trotz des deutlich besser erwarteten zweiten Halbjahres, nicht vollständig aufholen können", meint die ZKB. Allerdings: "Angesichts des rekordhohen Auftragsbestandes sollte das Unternehmen ab 2021 den Wachstumspfad wieder fortschreiten können."

Zurückhaltender gibt sich die CS: Es bleibe unklar, wie Stadler ein EBIT-Margenziel von 8 bis 9 Prozent ab dem Jahr 2023 erreichen wolle. Zudem sei unklar, ob nicht auch Qualitätsprobleme neben den coronabedingten Verzögerungen zu verspäteten Auslieferungen geführt hätten.

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