Basel (awp) - Straumann hat im ersten Halbjahr 2023 den Umsatz zwar erneut gesteigert. Der Dentalimplantat-Hersteller musste unter dem Strich aber einen Rückgang hinnehmen. Am Ausblick für die zweite Jahreshälfte hält das Unternehmen fest.

Konkret legten die Verkäufe im ersten Semester um 3,3 Prozent auf 1,22 Milliarden Franken zu, wie Straumann am Dienstag mitteilte. Es ist das zweite Mal, dass beim Konzern der Umsatz in dieser Periode über der Milliardenschwelle zu liegen kommt. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, betrug das Wachstum 7,5 Prozent (VJ 19,6).

Dabei wurde der Umsatz von Straumann - wie bei so vielen Firmen derzeit - durch negative Währungsentwicklungen geschmälert. Unvorteilhaft waren die Wechselkurse vom Franken etwa zum Euro, zum US-Dollar, zum chinesischen Renminbi, der türkischen Lira oder dem japanischen Yen, wie Straumann mitteilte.

Nach Regionen betrachtet gelang Straumann bei den Verkäufen im ersten Halbjahr in allen Regionen ausser in Asien-Pazifik ein Plus. Und auch dort erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal wieder ein Wachstum, organisch kam dieses bei 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu liegen.

Stärkster und wichtigster Umsatzträger blieb im ersten Semester derweil Europa, inklusive dem Nahen Osten und Afrika. In Nordamerika gelang primär dank digitalen Innovationen ein Wachstum, wie der Konzern ausführte.

Deutlich tieferer Reingewinn

Was das Ergebnis anbelangt, so gelang Straumann beim Bruttogewinn ein Anstieg auf 915,2 Millionen Franken nach 895,7 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge sank auf leicht auf 75,2 Prozent (VJ 76,0%). Bereinigt um Währungseffekte wäre sie allerdings um 20 Basispunkte gestiegen, wie das Unternehmen ausführte.

Weniger gut sah es beim Betriebsgewinn (EBIT) aus. Dieser sank um 8,4 Prozent auf noch 296,6 Millionen Franken. Die entsprechende Marge lag bei 24,4 Prozent (VJ 27,5%). Unter dem Strich verblieb ein deutlich tieferer Reingewinn von 206,0 Millionen (VJ 265,3 Mio).

Der Rückgang bei der Profitabilität wurde grundsätzlich erwartet, da der Konzern Investitionen in den Vertrieb und das Digitalgeschäft angekündigt hatte sowie bereits nach dem ersten Quartal die Rede von starkem Gegenwind an der Wechselkursfront war. CEO Guillaume Daniellot sprach im Communiqué trotzdem von einem "ausgezeichneten Ergebnis".

Die Erfolgsrechnung wird zudem auf "Kern"-Basis dargestellt, was gewisse Sonderposten ausklammert. Dieser Kernreingewinn lag im ersten Semester bei 228,7 Millionen Franken (VJ 269,0 Mio). Mit dem Zahlenkranz haben die Basler die Erwartungen der Analysten grösstenteils übertroffen. Der Reingewinn wurde allerdings höher erwartet.

Ausblick bestätigt

Mit Blick nach vorne bestätigt das Unternehmen seine bisherige Prognose. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr 2023 im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und die Profitabilität bei 25 Prozent (Kern-EBIT-Marge) zu liegen kommen (H1 2023: 26,0%).

Denn trotz vereinzelter Fälle von Konsumschwäche gehe man nach der ersten Jahreshälfte davon aus, dass sich der Patientenzulauf in den meisten Regionen weiter dynamisch entwickeln werde, hiess es in der Meldung. Zudem plant das Unternehmen Wachstumsinvestitionen.

Wechsel im Verwaltungsratspräsidium

In einer separaten Meldung gab Straumann ausserdem einen Wechsel im Verwaltungsrat bekannt. Der langjährige Präsident Gilbert Achermann tritt an der Generalversammlung 2024 nicht mehr zur Wahl an. Ersetzt wird er dann von der bisherigen Vizepräsidentin Petra Rumpf.

Bereits bekannt ist der Wechsel auf dem Posten des Finanzchefs. Die Französin Yang Xu wird Ende August diesen Job übernehmen.

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