Zürich (awp) - Der Rückversicherer Swiss Re gibt am Freitag, 16. Februar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zehn Analysten beigetragen.

2023E 
(in Mio USD)              AWP-Konsens       2022A 

Verdiente Nettoprämien      44'763         43'118 
Reinergebnis                  3295            472 
Eigenkapital                15'818         12'699

(in %)
Combined Ratio P&C            94,4          102,4
Combined Ratio CorSo          92,2           93,1

(in USD)
Dividende je Aktie            6,59           6,40

FOKUS: Die Swiss Re dürfte ihr erklärtes Ziel eines Gewinns von 3 Milliarden Dollar erreichen oder übertreffen. Interessieren wird auch die Entwicklung der Schäden aus Naturkatastrophen des vierten Quartals. Im Fokus stehen vor allem die Kosten des Hurrikans Otis, der Ende Oktober unter anderem massive Schäden am mexikanischen Badeort Acapulco verursacht hatte.

Der Schaden-Kosten-Satz dürfte sowohl in der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) wie auch bei der kleineren Corporate Solutions (CorSo) klar unter 100 Prozent ausfallen, womit die Sparten deutlich zum Gewinnwachstum beitragen dürften. Zum absehbaren Milliardengewinn haben wohl auch gute Anlegeergebnisse beigetragen. Auf Interesse der Investoren werden ausserdem Aussagen über die Entwicklung der Rückversicherungstarife in der Erneuerungssaison stossen.

ZIELE: Swiss Re hat im Jahr 2023 einen Reingewinn von 3 Milliarden Dollar angestrebt. Zum Halbjahr konnte der Versicherer mit einem Ergebnis von 1,45 Milliarden bereits knapp die Hälfte davon verbuchen, nach neun Monaten waren es 2,47 Milliarden. Zudem soll in der Sparte P&C Re der Schaden-Kosten-Satz unter 95 Prozent zu liegen kommen und im CorSo-Geschäft mit Versicherungslösungen für Unternehmen unter der Marke von 94 Prozent verbleiben. Für die Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H) hatte sich Swiss Re ein Reingewinnziel von rund 900 Millionen Dollar gesetzt.

Für das Jahr 2024 strebt die Swiss Re nach der Umstellung des Rechnungslegungsstandards von US-GAAP auf IFRS einen Reingewinn von mehr als 3,6 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen im Dezember an einem Investorentag mitteilte. Die Eigenkapitalrendite soll derweil in den kommenden Jahren 14 Prozent übersteigen. Einen "signifikant höheren" Gewinnbeitrag soll künftig die L&H Re mit 1,5 Milliarden Dollar leisten. In der P&C Re-Sparte soll der Schaden-Kosten-Satz unter die Marke von 87 Prozent gedrückt werden. Ausserdem stellte Swiss Re den Aktionären die Rückkehr zu einem "nachhaltigen Dividendenwachstum" in Aussicht.

PRO MEMORIA: Die Swiss Re-Tochtergesellschaft IptiQ und das Unternehmen Goboony aus den Niederlanden haben im Februar 2024 eine neue digitale Versicherungslösung lanciert. Diese ist auf die speziellen Bedürfnisse von Wohnmobilbesitzern zugeschnitten. Im Dezember hatte IptiQ zudem eine Partnerschaft mit dem Zürcher Startup Toni Digital bei sogenannten B2B2C-Ansatz Versicherungslösungen bekanntgegeben. In einem ersten Schritt wurde per Anfang 2024 die Zusammenarbeit mit Postfinance im Motorfahrzeuggeschäft ausgebaut.

Im Dezember kaufte Swiss Re das britische Unternehmen Fathom. Mit der Übernahme wolle der Rückversicherer sein Know-how im Bereich der Wasserrisiken und der Modellierung von Hochwassern verbessern, hiess es. Fathom soll als eigene Marke weitergeführt werden und eng mit dem Bereich Reinsurance Solutions der Swiss Re zusammenarbeiten. Fathom ist auf die Analyse von wasserbezogenen Risiken spezialisiert, etwa bei Hochwassern.

Von Natur und Menschenhand verursachte Katastrophen haben laut dem im Dezember vorgelegten Katastrophenbericht der Swiss Re im Jahr 2023 Schäden in Höhe von rund 269 Milliarden US-Dollar verursacht. Das entspreche gegenüber dem Vorjahr zwar einem Rückgang um 9 Prozent, liege aber klar über dem zehnjährigen Durchschnitt von 235 Milliarden. Von den Katastrophenschäden waren laut den Swiss-Re-Experten geschätzt insgesamt 108 Milliarden Dollar versichert, verglichen mit 141 Milliarden im Jahr 2022.

AKTIENKURS: Die Swiss Re-Titel gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den Favoriten unter den Blue Chips. Während sich der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI kaum verändert hat, haben die Papiere von Swiss Re um knapp 8 Prozent zugelegt. Bereits im vergangenen Jahr entwickelten sich die Titel überdurchschnittlich.

Website: www.swissre.com

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