Das Private-Equity-Unternehmen Hg erwägt Optionen, einschließlich eines Verkaufs, für sein deutsches Softwaregeschäft F24 im nächsten Jahr, so drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber Reuters.

Die Notfallsoftware von F24, die von Regierungen eingesetzt werden kann, um die Bürger bei einem größeren Zwischenfall zu alarmieren, hat in den letzten Monaten ein schnelles Wachstum erlebt. Das Unternehmen könnte mit bis zu einer Milliarde Euro (1,1 Milliarden Dollar) bewertet werden, so zwei der Quellen.

Hg erwägt auch, nur einen Teil seiner Mehrheitsbeteiligung zu verkaufen, was wahrscheinlich auf andere Private-Equity-Firmen abzielen wird, sagte eine der Quellen.

Die Überlegungen befinden sich noch in einem frühen Stadium und die Verkaufspläne könnten sich als nicht realisierbar erweisen, wenn sich die Marktbedingungen verschlechtern, sagten die Quellen.

Hg, das den genauen Umfang seiner Beteiligung an F24 nicht bekannt gegeben hat, lehnte eine Stellungnahme ab. F24 reagierte nicht sofort auf Anfragen für einen Kommentar.

Zu Beginn dieses Jahres erklärte F24, dass es mit dem Telekommunikationsbetreiber Telenet zusammenarbeiten würde, um das Warnsystem BE-Alert der belgischen Regierung für die nächsten sechs Jahre weiterzuführen.

Auch Deutschland hat sein Notfallwarnsystem für größere Vorfälle getestet - zuletzt im September - und dabei Warnmeldungen an Mobiltelefone im ganzen Land verschickt. Die Regierung ist wegen früherer "Warntage", an denen viele Alarme und Sirenen nicht ertönten, in die Kritik geraten.

In den letzten dreieinhalb Jahren, seit Hg seine Mehrheitsbeteiligung für einen ungenannten Betrag erworben hat, hat die Krisenmanagement-Software von F24 ein erhebliches Wachstum erfahren.

Im Jahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen rund 30 Millionen Euro an wiederkehrenden Einnahmen, und für das nächste Jahr wird ein Umsatz von rund 70 Millionen Euro erwartet, so eine der Quellen.

Das in München ansässige Unternehmen F24 bietet Software für Notfallmeldungen, Krisen- und Störfallmanagement sowie kritische Kommunikation an. Das Unternehmen ist an 13 Standorten weltweit tätig und hat laut seiner Website mehr als 5.500 Kunden.

($1 = 0,9457 Euro) (Berichterstattung von Emma-Victoria Farr, Redaktion: Anousha Sakoui und Mark Potter)