Nach der freundlichen Tendenz am Mittwoch dürfte am Donnerstag das Warten auf wichtige Preisdaten an der Wall Street für allgemeine Zurückhaltung sorgen. Das Problem für die Akteure ist, dass der PCE-Deflator der US-Konsumausgaben an Karfreitag berichtet wird, wenn an den Finanzmärkten das Geschäft ruht, also nicht unmittelbar reagiert werden kann. Am Anleihemarkt endet der Handel am Donnerstag sogar schon vorzeitig um 20.00 Uhr MEZ. Am Ostermontag wird am Aktien- und auch am Anleihemarkt dann wieder gearbeitet.

Daher dürfte die Tendenz eher dazu gehen, auf Nummer sicher zu gehen und keine Neuengagements zu riskieren. Die Futures auf die US-Indizes deuten denn auch eine knapp behauptet Eröffnungstendenz an. Der PCE-Deflator gilt als eine der von der US-Notenbank für ihre Zinspolitik meist beachtete Inflationszahl.

US-Notenbanker Christopher Waller sagte unterdessen am Mittwoch, dass die jüngsten Inflationsdaten enttäuschend ausgefallen seien und dass man es daher nicht eilig habe, die Zinsen zu senken und sie möglicherweise im laufenden Jahr weniger oft senken sollte, als bislang avisiert. Nach den jüngsten Beratungen hatte die Fed für 2024 weiter insgesamt 3 Zinssenkungen signalisiert. Die Waller-Aussagen dürften nun einer Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag noch mehr Aufmerksamkeit zulassen kommen, so Marktbeobachter.

Vor dem PCE-Deflator und dem Powell-Auftritt werden am Berichtstag aber auch noch eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht, die für Impulse sorgen könnten. Weil die Daten teils in Zweit- oder Drittlesungen kommen, dürfte der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago am spannendsten werden, der kurz nach Handelsbeginn veröffentlicht wird. Er wird mit 45,7 prognostiziert nach 44,0 im Februar - und damit weiter deutlich im Schrumpfungsbereich unter 50.


   Chemours zweistellig im Minus 

Bei den Einzelwerten zeigen sich Chemours vorbörslich 11 Prozent schwächer. Hier lastet schwer, dass eine interne Untersuchung bei dem Chemieunternehmen ergab, dass Führungskräfte Geldflüsse verschoben haben, um Boni zu erhöhen. Die von Chemours am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen dürften darüber untergehen.

Der Möbelhersteller RH geht davon aus, dass die Nachfrage im laufenden Jahr, wenn die Zinsen sinken, anziehen wird. Der Kurs steigt um 7,8 Prozent. Der Kurs des Wettbewerbers Millerknoll sackt um gut 15 Prozent ab. Der Möbelhersteller hat einen unter Erwarten ausgefallenen Ausblick abgegeben.

Im Softwarebereich geben Braze um 5 Prozent nach. Das Unternehmen schnitt in seinem vierten Quartal ergebnisseitig zwar besser ab als gedacht, schrieb aber immer noch rote Zahlen. Sprinklr verteuern sich nach einem besser als geschätzt ausgefallenen Quartalsergebnis um 6,9 Prozent

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March 28, 2024 07:12 ET (11:12 GMT)