WASHINGTON (dpa-AFX) - Begleitet von Streit zwischen den politischen Lagern hat der inhaltliche Teil des Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump begonnen. Der Senat kam dafür am Dienstag zusammen und musste sich auf ein Vorgehen für das Verfahren einigen. Ein Vorschlag des führenden Republikaners in der Kammer, Mitch McConnell, hatte bei den Demokraten für Empörung gesorgt. Er sah zunächst vor, dass die Anklagevertreter und die Verteidigung jeweils bis zu 24 Stunden auf zwei Tage verteilt Zeit für ihre Eröffnungsplädoyers haben. Eine neue Fassung veranschlagte dafür drei Tage pro Seite - was Marathonsitzungen bis tief in die Nacht verhindern würde. Erst anschließend soll der Senat darüber entscheiden, ob Zeugen vorgeladen werden oder nicht.

McConnell zeigte sich entschlossen, diesen Plan durchzusetzen, und betonte, dass über Zeugen nicht entschieden werde, bevor nicht beide Seiten angehört wurden. "Endlich" werde es etwas Gerechtigkeit in dem Verfahren gegen Trump geben, sagte er. Von der Anhörung weiterer Zeugen in dem Verfahren erhoffen sich die Demokraten eine Stützung der Anklagepunkte gegen Trump.

Die Republikaner haben die Mehrheit im Senat und stehen bislang geschlossen zusammen. Wenn das so bleibt, sind sie nicht auf die Stimmen der Demokraten angewiesen und können das Vorgehen mit ihrer Mehrheit bestimmen. McConnell sagte, die Republikaner hätten die Stimmen für die Verabschiedung der Resolution zusammen.

Trump ist der dritte Präsident, gegen den ein Amtsenthebungsverfahren im Senat geführt wird. Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus haben ihn wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen des Repräsentantenhauses angeklagt./lkl/DP/he