Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach kleinen Gewinnen zum Start geht es am Mittwochmittag (Ortszeit) an der Wall Street mit den Aktienkursen nach unten. Anfangs hatten noch günstig ausgefallene US-Erzeugerpreise dafür gesorgt, dass am Markt ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank gespielt wurde. Im Handelsverlauf gewannen aber Sorgen vor einer Rezession die Oberhand, weil zugleich Daten wie die Industrieproduktion, Kapazitätsauslastung oder Einzelhandelsumsätze durchweg die Erwartungen verfehlten.

Die schwachen Wirtschaftsdaten spiegelten die Auswirkungen der erfolgten Zinserhöhungen in den USA wider, sagt Aktienexperte Dryden Pence von Pence Capital Management. Aktuell sehe man die Folgen der Zinserhöhung im September, die Auswirkungen der Erhöhung im November kämen erst noch.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,1 Prozent auf 33.550 Punkte, der S&P-500 hält sich einen Tick besser, die Nasdaq-Indizes geben nur bis 0,6 Prozent nach, weil sie als besonders zinssensitiv gelten und die Marktzinsen stark sinken.

Am Anleihemarkt sorgt die Gemengelage rückläufiger Inflation und schwacher Konjunkturdaten für deutlich sinkende Renditen. Die Zehnjahresrendite fällt um 13 Basispunkte auf 3,42 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit September. Das wirkt sich auf den Dollar aus, der deutlich nachgibt. Der Dollarindex sinkt um 0,3 Prozent, nachdem er zwischenzeitlich noch stärker verloren hatte.

Im späteren Verlauf wird die US-Notenbank ihren Wirtschaftsbericht "Beige Book" veröffentlichen, der weitere Erkenntnisse über den Zustand der Konjunktur liefern könnte, zumeist die Kurse aber eher wenig bewegt.


   Gute Zahlen helfen United Airlines nicht 

Unternehmensseitig sind die Blicke auf die Quartalsberichtssaison gerichtet. Die Fluggesellschaft United Airlines hat überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt und sich zuversichtlich für die weiteren Aussichten geäußert. Der Kurs kann sich nach Anfangsgewinnen der inzwischen eingetrübten Stimmung aber nicht entziehen und verliert 2 Prozent.

Als durchwachsen werden die Geschäftszahlen von Progress Software bezeichnet, der Kurs verliert über 4 Prozent.

Moderna verteuern sich um 3,5 Prozent. Ein Impfstoffkandidat des Unternehmens gegen Atemwegserkrankungen hat in einer Phase-3-Studie die primären Endpunkte erreicht.

Disney (-0,7%) werden tendenziell etwas gestützt davon, dass China nach langem Ringen die Vorführung zweier Filme der zu Disney gehörenden Marvel-Studios genehmigt hat. "Black Panther: Wakanda Forever" und "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" sollen nächste Woche in den chinesischen Kinos zu sehen sein.

Microsoft verlieren 1,3 Prozent. Der Konzern hat den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bestätigt, knapp 5 Prozent der Belegschaft.


   Ölpreise steigen weiter 

Weiter nach oben um gut 1 Prozent geht es mit den Ölpreisen. Auftrieb in der bereits seit einigen Tagen zu beobachtenden Aufwärtsbewegung gibt die Einschätzung der Internationalen Energieagentur, wonach die chinesische Nachfrage nach Aufhebung der pandemiebedingten Einschränkungen ein Rekordniveau erreichen dürfte. Rückenwind kommt daneben vom schwächeren Dollar, der das Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger macht.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.550,14        -1,1%       -360,71          +1,2% 
S&P-500              3.960,04        -0,8%        -30,93          +3,1% 
Nasdaq-Comp.        11.034,50        -0,5%        -60,62          +5,4% 
Nasdaq-100          11.487,46        -0,6%        -69,72          +5,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit           Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre               4,12      -8,8        4,21      -30,1 
5 Jahre               3,47     -14,8        3,62      -52,6 
7 Jahre               3,45     -14,9        3,60      -52,3 
10 Jahre              3,42     -13,0        3,55      -46,2 
30 Jahre              3,60      -6,1        3,66      -37,0 
 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:10 Uhr  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0798        +0,1%        1,0787         1,0803   +0,9% 
EUR/JPY                138,96        +0,4%        141,04         138,44   -1,0% 
EUR/CHF                0,9891        -0,6%        0,9955         0,9948   -0,1% 
EUR/GBP                0,8742        -0,5%        0,8776         0,8800   -1,2% 
USD/JPY                128,68        +0,4%        130,88         128,15   -1,9% 
GBP/USD                1,2352        +0,5%        1,2310         1,2276   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,7629        -0,1%        6,7729         6,7763   -2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.076,10        -0,7%     21.271,17      21.112,52  +27,0% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               81,14        80,18         +1,2%          +0,96   +1,1% 
Brent/ICE               86,70        85,92         +0,9%          +0,78   +0,8% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               63,02        60,06         +4,9%          +2,95  -18,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.906,54     1.908,60         -0,1%          -2,06   +4,5% 
Silber (Spot)           23,60        23,98         -1,6%          -0,38   -1,5% 
Platin (Spot)        1.040,35     1.043,00         -0,3%          -2,65   -2,6% 
Kupfer-Future            4,23         4,22         +0,2%          +0,01  +11,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 18, 2023 12:29 ET (17:29 GMT)