FRANKFURT (awp international) - Nach dem Rückschlag zur Wochenmitte hat der Dax am Donnerstag einen nächsten Erholungsversuch gestartet. Allerdings blieben die Anleger vorsichtig und so bröckelten die Gewinne immer mal wieder ab. "Beim Dax bleibt es bei dem Motto 'Ausser Schwankungen nichts gewesen?", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Aktuell seien angesichts des im Handelsverlauf immer wieder kräftigen Auf und Abs starke Nerven nötig.

Das deutsche Börsenbarometer legte bis zum Nachmittag um 0,87 Prozent auf 15 244,78 Punkte zu. Nach einem Rekordhoch am Dienstag war es tags darauf aufgrund von Inflations- und Währungssorgen infolge des zuletzt stärkeren Eurokurses dann kräftig abwärts gegangen. Dabei war auch die Marke von 15 000 Punkten kurzzeitig wieder unterschritten worden.

Für den MDax ging es am Donnerstag um 0,76 Prozent auf 32 140,33 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,7 Prozent.

Unter den Einzelwerten im Dax lieferten sich am Nachmittag Fresenius und Daimler ein Rennen um den Spitzenplatz. Beide legten zuletzt knapp 3 Prozent zu. Der Autobauer gab Finanzziele für die Nutzfahrzeugsparte Daimler Truck als künftig eigenständiges Unternehmen bekannt. Zudem wurde bekräftigt, dass die Abspaltung und damit der geplante Börsengang der Sparte auf Kurs seien.

Fresenius profitierten von einem Bericht im "Manager Magazin". Anteilseigner und das Management des Krankenhausbetreibers und Anbieters von medizinischem Bedarf berechneten bereits seit geraumer Zeit, ob die Einzelteile wertvoller sein könnten als der Gesundheitskonzern als Ganzes, hiess es dort. Das sorgte für Fantasie und zog die Papiere der Dialyse-Tochter FMC gleich mit nach oben. Sie gewannen 1,5 Prozent.

Die Papiere der Deutschen Telekom reagierten mit plus 1,8 Prozent auf die neuen, mittelfristigen Geschäftsziele des Managements. Zudem wurden die Pläne für eine Anteilserhöhung an der Tochter T-Mobile US bestätigt.

Bayer indes gaben angesichts einer weiteren Verzögerung beim geplanten US-Glyphosat-Vergleich um 0,4 Prozent nach. Der Agarchemie- und Pharmakonzern muss bei einem wichtigen Teil des angestrebten Milliardenvergleichs im US-Rechtsstreit um eventuelle Krebsrisiken von Roundup nochmals nachbessern.

Im MDax sprangen, angefeuert von Übernahmespekulationen, die Anteile von Hella um 9 Prozent nach oben und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit Juni 2018. Laut einem Bericht im "Manager Magazin" kann es mit einem Verkauf nun schnell gehen und eine Entscheidung vielleicht noch vor dem Sommer getroffen werden.

Die Aktien von Südzucker büssten im SDax nach anfänglichen Gewinnen zuletzt 3,8 Prozent ein. Der Zuckerproduzent erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. Allerdings soll das operative Ergebnis der Tochter Cropenergies deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen. Instone dagegen legten nach dem vorgelegten Zahlenwerk des Immobilienentwicklers um 4,3 Prozent zu.

Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,2204 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,2212 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,16 Prozent am Vortag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 143,74 Punkte. Der Bund-Future sank nach Nachmittag um 0,01 Prozent auf 168,67 Punkte./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---