Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) zu einem neuen Streik aufgerufen. Wie die Gewerkschaft am Sonntagabend mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um 02.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr soll der 24-Stunden-Streik nach GDL-Angaben schon Montag um 18.00 Uhr beginnen. Die Bahn bezeichnete die kurzfristige Streikankündigung als "blanke Zumutung" für Reisende. Kritik kam auch von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hatte der Bahn am Freitag eine Frist bis Sonntagabend 18.00 Uhr gesetzt. Nach eigenen Angaben wäre sie ab Montag zu neuen Verhandlungen bereit gewesen, wenn das Unternehmen bis dahin ein neues schriftliches Angebot vorgelegt hätte. Die Bahn ließ die Frist aber verstreichen. Sie hatte die GDL zuvor für Montag zu neuen Tarifgesprächen eingeladen - allerdings ohne ein neues schriftliches Angebot vorzulegen.

Auch bei der Lufthansa stehen neue Streiks bevor:

Nach dem Ausstand des Bodenpersonals soll am Dienstag und Mittwoch auch das Kabinenpersonal die Arbeit niederlegen. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa-Regionalfluggesellschaft Cityline seien aufgerufen, am Dienstag von 4.00 Uhr bis 23.00 Uhr alle Abflüge vom Flughafen Frankfurt und am Mittwoch im gleichen Zeitraum alle Abflüge vom Flughafen München zu bestreiken, teilte die Gewerkschaft UFO am Samstag mit. Nach Angaben der Lufthansa werden von dem Streik voraussichtlich rund 100.000 Passagiere betroffen sein.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Weitere Termine:

07:10 DE/Hypoport SE, ausführliches Jahresergebnis (14:00 Analysten- und Pressekonferenz)

07:30 DE/Atoss Software AG, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht

21:00 US/Oracle Corp, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  17.744,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500        5.124,25  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100      18.017,50  -0,2% 
Nikkei-225                  38.820,49  -2,2% 
Schanghai-Composite          3.054,71  +0,3% 
Hang-Seng-Index             16.573,05  +1,3% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   133,81     +9 
 
 
Freitag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                17.814,51      -0,2% 
DAX-Future         17.775,00      -0,6% 
XDAX               17.761,59      -0,6% 
MDAX               25.983,68      -0,7% 
TecDAX              3.464,00      -0,6% 
EuroStoxx50         4.961,11      -0,3% 
Stoxx50             4.362,97      -0,2% 
Dow-Jones          38.722,69      -0,2% 
S&P-500-Index       5.123,69      -0,7% 
Nasdaq-Comp.       16.085,11      -1,2% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           133,72        +31 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in die Woche im Minus erwartet. Nachdem die Aufwärtsbewegung mit einer Serie von Rekordhochs im DAX und im Stoxx-Europe-600 zuletzt an Schwung verloren hatte, zeichneten sich am Freitag bereits Gewinnmitnahmen ab. Diese dürften sich zum Start in die Woche fortsetzen, die Schwäche an der Börse in Tokio gibt die Richtung vor. Als Gründe werden dort Inflationssorgen genannt, aber auch der feste Yen dürfte dort die Stimmung für Aktien trüben. Die gute Berichtssaison dürfte zuletzt gestützt haben, doch diese läuft nun aus. Wichtige Konjunkturdaten stehen am Montag nicht an. Für Dienstag sind die viel beachteten US-Verbraucherpreise angekündigt. Sollte die Inflation langsamer als erwartet sinken, dürften in der Folge die Renditen von US-Staatsanleihen steigen und die Bewertungen von Aktien belasten.

Rückblick: Etwas leichter - Das Umfeld bleibt weiter günstig. Die EZB hatte die Inflationsprognosen am Vortag deutlich gesenkt, das gilt als Hinweis, dass spätestens im Sommer die erste Zinssenkung erfolgt. Auch sprach ein nicht überzeugender US-Arbeitsmarktbericht dafür, dass auch in den USA im Sommer die erste Zinssenkung kommt. Vivendi fielen um 2,3 Prozent. Ein Marktteilnehmer sprach von uneinheitlichen Impulsen. Einerseits meinte die Deutsche Bank nach den Geschäftszahlen, die Umstrukturierung trage langsam Früchte, und die Gedankenspiele zu einer weiteren Aufspaltung sollten gut ankommen. "Andererseits drückt die Unsicherheit um Telecom Italia auf die Stimmung", so ein Marktteilnehmer. Telecom Italia gewannen 4,8 Prozent. Für die Aktie der UBS ging es um 4,1 Prozent nach oben, hier stützte eine Analyse von Morgan Stanley, die die Aktie auf "Overweight" erhöht hat.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp behauptet - Der DAX legte nach dem Rekordhoch am Vortag eine Verschnaufpause ein. Es wurde von kleineren Gewinnmitnahmen berichtet. Hellofresh knickten um 42,1 Prozent ein. Der Ausblick für 2024 ist "grauenvoll", so die Analysten von Stifel. Die Aufgabe der Mittelfristziele 2025 sei zwar überfällig gewesen. Die Tatsache, dass Hellofresh offenbar nicht darauf vorbereitet gewesen sei, neue Ziele auszugeben, sei eine negative Überraschung. Auch in einigen Werten aus der Technologiebranche gab es Abgabebereitschaft, so gaben Nagarro um 7,6 Prozent nach, Aixtron verloren 4,9 Prozent. Süss Microtec (-7,9%) sowie GFT (-7,2%) gaben ebenfalls deutlich nach. Zu den Gewinnern zählten dagegen die Immobilienwerte. Vonovia legten um 1,4 Prozent zu, TAG Immobilien um 2,6 Prozent und Aroundtown um 4,3 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Im Sog der leichteren Wall Street, wo Anleger nach der jüngsten Rekordjagd Gewinne mitnahmen, ist es im nachbörslichen Handel am Freitag etwas nach unten gegangen. Allianz zeigten sich behauptet, nachdem das Unternehmen am frühen Abend einen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 1 Milliarden Euro angekündigt hatte.

USA - AKTIEN

Leichter - Gewinnmitnahmen haben am Freitag das Geschehen an den US-Börsen geprägt, nachdem S&P-500 und Nasdaq-Composite im frühen Geschäft noch neue Rekordstände erreicht hatten. Wegen des bevorstehenden Wochenendes dürften viele Anleger aber vorsichtshalber Geld vom Tisch genommen haben, zumal nach dem kräftigen Anstieg vom Donnerstag. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich im Februar weiterhin in einer robusten Verfassung und setzt die US-Notenbank nicht unter Druck, bald mit Zinssenkungen zu beginnen. Es wurden mehr Stellen geschaffen als erwartet. Allerdings wurde die Januar- wie auch die Dezember-Zahl teils kräftig nach unten revidiert, die Arbeitslosenquote stieg wider Erwarten, und auch das Lohnwachstum blieb hoch. Bei Boeing (-2,2%) starteten am Freitag die Verhandlungen mit der Gewerkschaft. Diese strebt unter anderem Lohnerhöhungen von 40 Prozent über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren an. Eine starke Nachfrage nach Chips für KI-Anwendungen hat bei Broadcom (-7%) im ersten Geschäftsquartal zum Wachstum beigetragen. Überschattet wurde dieses aber von hohen akquisitionsbedingten Kosten, die den Gewinn erheblich drückten. Bei Marvell (-11,4%) missfiel Anlegern der Ausblick. Eli Lilly (-2,3%) hat einen Rückschlag im Zulassungsverfahren ihres Alzheimermittels Donanemab verzeichnet. Die US-Gesundheitsbehörde FDA fordert genauere Informationen zu Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments. Von der Verzögerung profitierte Biogen (+1,8%), die schon ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer auf dem Markt hat.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,48         -3,4          4,51        6,0 
5 Jahre                  4,04         -1,7          4,06        4,0 
7 Jahre                  4,07         -1,8          4,09        9,7 
10 Jahre                 4,08         +0,0          4,08       19,7 
30 Jahre                 4,25         +1,1          4,24       28,3 
 

Am US-Anleihemarkt gab es nach den durchwachsenen Arbeitsmarktdaten keine größeren Reaktionen. In den Fokus rückten nun die Inflationsdaten in der kommenden Woche, hieß es.

+++++ DEVISENMARKT +++++


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:13   % YTD 
EUR/USD           1,0938        +0,0%     1,0937     1,0950   -1,0% 
EUR/JPY           160,80        -0,0%     160,84     161,23   +3,3% 
EUR/CHF           0,9600        -0,0%     0,9600     0,9597   +3,5% 
EUR/GBP           0,8512        -0,0%     0,8512     0,8514   -1,9% 
USD/JPY           146,99        -0,0%     147,05     147,23   +4,3% 
GBP/USD           1,2850        +0,0%     1,2849     1,2862   +1,0% 
USD/CNH           7,1916        -0,1%     7,2014     7,1982   +1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        68.640,58        +0,0%  68.628,77  66.735,19  +57,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar gab nach dem Arbeitsmarktbericht vorübergehend etwas deutlicher nach, lag zuletzt aber wieder auf dem Niveau vor der Veröffentlichung. Der Dollar-Index verlor 0,1 Prozent. Mit den Daten ist die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung nicht weiter gestiegen. Der Greenback ist an den vergangenen zwei Handelstagen bereits gefallen, nachdem der Fed-Chairman Powell erklärt hatte, dass Zinssenkungen in diesem Jahr wahrscheinlich sind.

Bitcoin markierte ein neues Verlaufshoch oberhalb von 70.000 Dollar. Die Kryptowährung verringerte dann zwar ihr Plus, verharrte aber oberhalb der Marke von 69.000.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 11, 2024 02:36 ET (06:36 GMT)