NEW YORK (awp international) - An den US-Börsen dürfte die jüngste Rekordjagd am Mittwoch in die nächste Runde gehen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Stunde vor Handelsstart 0,35 Prozent höher bei 26 305 Punkten. Erstmals in seiner Geschichte würde der Leitindex damit über die Marke von 26 300 Zählern klettern. Auch bei dem marktbreiten S&P 500 sowie beim Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 dürften neue Bestmarken damit nur Formsache sein.

Laut dem Marktexperten Mike van Dulken von Accendo Markets ist der schwache US-Dollar "die Geschichte des Tages", weil er am Mittwoch zu anderen Währungen auf breiter Front nachgibt. Finanzminister Steven Mnuchin zeigte sich auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos unbesorgt über den seit Wochen anhaltenden Wertverfall der US-Währung, der die Exportperspektiven der US-Unternehmen verbessern kann. "Der schwächere Dollar ist gut für uns, insofern er den Aussenhandel beeinflusst und Chancen eröffnet", sagte Mnuchin am Mittwoch beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos.

Die Berichtssaison verläuft derweil wie schon am Vortag weiter durchwachsen. Der angeschlagene Industriekonzern General Electric hat im vierten Quartal wegen hoher Abschreibungen einen riesigen Verlust geschrieben. Dennoch ging es für die Papiere vorbörslich um mehr als 4 Prozent hoch. Positiv gewertet wurde dabei am Markt eine bestätigte Jahresprognose. Wie es hiess, sei eine von einigen Investoren befürchtete Senkung des Ausblicks damit ausgeblieben.

Deutlich trüber ging es derweil bei Texas Instruments zu: Die Papiere gingen vorbörslich mit fast 7 Prozent in die Knie. Während das abgelaufene Quartal im Rahmen der Erwartungen lag, machte sich bei dem Chipkonzern ein enttäuschender Ausblick auf das erste Quartal negativ bemerkbar. Der Experte Stacy Rasgon von Bernstein Research vermutet, dass sich die Anleger nun davor fürchten, dass die Branche generell auf ihrem Höhepunkt ankommt.

Düster sind am Mittwoch auch die Perspektiven für die Aktionäre der Fluggesellschaft United Continental . Im vierten Quartal hatte diese dank der US-Steuerreform und stabiler Ticketpreise zwar mehr verdient als Experten erwartet. Unter Anlegern machte sich aber Sorge vor einem Preiskampf breit, weil die Airline für 2018 einen Ausbau der Kapazitäten ankündigte. Die United-Papiere tauchten daraufhin vorbörslich deutlich mit 7,6 Prozent ins Minus ab und zogen die ganze Branche nach unten. Delta Air Lines zum Beispiel büssten auch mehr als 5 Prozent ein.

Etwas moderater ging es im ausserbörslichen Handel bei den Papieren von United Technologies mit einem Abschlag von 0,83 Prozent zu. Analyst Stephen Tusa von JPMorgan zog in einer ersten Reaktion ein durchaus positives Fazit vom vierten Quartal des Mischkonzerns, zumal der Gewinn je Aktie die Erwartungen leicht übertroffen habe. Positiv überrascht zeigte er sich vor allem von der Triebwerkssparte Pratt & Whitney./tih/jha/