MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Börsen haben sich am Donnerstag dem fast weltweit heftigen Druck auf die Kurse nicht entziehen können. Vergleichsweise wacker schlug sich noch der tschechische Aktienmarkt.

Der Moskauer RTS-Index büßte 1,29 Prozent auf 1200,14 Punkte ein.

In Warschau verlor der Wig-30-Index 1,67 Prozent auf 2708,40 Punkte. Der breiter gefasste Wig fiel um 1,46 Prozent auf 60 422,38 Zähler.

Während Lotos Gruppe am Vortag noch kräftig zugelegt hatten, fielen die Aktien des Raffinerie-Konzerns diesmal um 1,61 Prozent.

Auf der Verliererseite zeigten sich auch Bank Millennium mit minus 3,32 Prozent. Die Papiere der ING Bank Slaski verloren 0,82 Prozent. Bank Pekao mussten 2,89 Prozent abgegeben.

Die Budapester Börse schloss ebenfalls klar in der Verlustzone: Der ungarische Leitindex Bux fiel um 1,04 Prozent auf 40 173,73 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 11,6 (zuletzt: 7,0) Milliarden Forint.

Die Aktien der OTP Bank fielen um 0,61 Prozent. MTelekom verloren 0,74 Prozent. Die Aktien des Pharmakonzern Gedeon Richter sackten sogar um 3,40 Prozent ab.

In Prag verlor der PX indes lediglich 0,20 Prozent auf 1.060,92 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,44 (Vortag: 0,47) Milliarden tschechischen Kronen.

Datenseitig stand die heimische Handelsbilanz im Fokus. Tschechien hatte 2018 einen Handelsüberschuss von 132,7 Milliarden Kronen (5,16 Mrd. Euro) erzielt, das waren 30,8 Milliarden Kronen (1,2 Mrd. Euro) weniger als 2017. Der Export war im Jahresvergleich um 3,5 Prozent und der Import um 4,6 Prozent gestiegen.

Für 2019 warnen Analysten vor Unsicherheiten. Im Falle einer Verlangsamung der Konjunktur in Deutschland, der Wiederaufnahme des Handelskriegs zwischen den USA und China und Komplikationen im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU könnten die tschechischen Exporte stark einbrechen, meinte Eliska Jelinkova von der Raiffeisenbank in Tschechien,.

Auch Unicredit-Analyst Jiri Pour erwartet eine Abkühlung bei den Exporten, besonders den Auto-Ausfuhren. Der Export von Pkw nimmt den größten Anteil an den Ausfuhren Tschechiens ein. Hier wird ein Rückgang der Nachfrage erwartet.

In einem Branchenvergleich zeigten sich die Finanzwerte zumeist schwächer. Moneta Money Bank fielen um 2,04 Prozent. Am Vortag waren die Aktien der Bank noch kräftig gestiegen. Die Papiere der Komercni Bank verloren 0,21 Prozent. Erste Group stiegen hingegen um 0,42 Prozent.

Ebenfalls auf der Gewinnerseite standen Avast mit plus 0,57 Prozent. Damit schlossen die Papiere des Entwicklers von Antivirenprogrammen den siebten Tag ohne Kursverluste./mad/APA/gl/he