WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist nach der Rede der britischen Premierministerin Theresa May zum Brexit am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der ATX fiel um 0,48 Prozent auf 2655,60 Punkte. In der mit Spannung erwarteten Rede sprach sich May für einen klaren Bruch mit der Europäischen Union (EU) aus. Großbritannien soll aus dem Binnenmarkt und der Zollunion austreten und stattdessen ein Freihandelsabkommen vereinbaren. Allerdings schlug May teilweise versöhnliche Töne an und betonte, es sei im Interesse Großbritanniens, dass die EU erfolgreich sei. Zudem würde der Brexit-Deal beiden Kammern des Parlaments zur Abstimmung vorgelegt.

In Wien rückte unterdessen Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) mit den Zahlen für 2016 in den Mittelpunkt. Der Umsatz des Ölfeldausrüsters sank im Gesamtjahr vorläufigen Zahlen zufolge um 42 Prozent, der Vorsteuerverlust verdoppelte sich. Am Aktienmarkt kam das nicht gut an. Mit einem Kursabschlag von 3,37 Prozent gehörte die SBO-Aktie zu den größten Verlierern im ATX.

Noch deutlicher abwärts ging es nur für die Titel des Leuchtenherstellers Zumtobel, die um 4,14 Prozent auf 14,95 Euro nachgaben. Seit Jahresbeginn haben sie bereits rund zwölf Prozent an Wert verloren.

Nach oben ging es hingegen für die Papiere des Flughafens Wien , die nach der Vorlage von Passagierzahlen um 1,57 Prozent auf 24,62 Euro zulegten. Der Flughafen hat im Jahr 2016 mit 23,4 Millionen Passagieren 2,5 Prozent mehr Fluggäste verzeichnet als im Jahr davor. Für 2017 erwartet das Management ein Passagierwachstum zwischen null und zwei Prozent am Standort Wien. Umsatz und Gewinn sollen steigen.

Daneben notierten die Aktien der Immofinanz im Spitzenfeld des ATX und gewannen bei Umsätzen 0,81 Prozent auf 1,74 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten die zuletzt arg gebeutelte Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und ihr Kursziel von 2,10 Euro bestätigt. Die Papiere seien attraktiv bewertet, hieß es in der Studie. Am vergangenen Freitag war der Kurs um mehr als sechseinhalb Prozent eingebrochen. Die Immofinanz hatte eine neue Wandelanleihe angekündigt./dkm/mik/APA/stw