WIESBADEN (dpa-AFX) - Der deutsche Außenhandel mit Fleisch ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Exporte um 6,9 Prozent und die Importe um 4,5 Prozent geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Es bestätigte auch frühere Angaben zur gesunkenen Inlandsproduktion, die mit 7,0 Millionen Tonnen gut 8 Prozent unter dem Wert aus dem Jahr 2021 gelegen hat.

Seit 2017 ist besonders die Menge des ausgeführten Schweinefleischs, das immer noch gut die Hälfte der Fleischexporte ausmacht, um mehr als ein Fünftel (20,4 Prozent) zurückgegangen. Auch deutsches Rindfleisch war mit einem Minus von 11,4 Prozent im Ausland weniger gefragt. Relativ konstant blieb hingegen die Menge des ausgeführten Geflügelfleischs. Die Importe gingen im selben Zeitraum um 15,9 Prozent zurück. Auch hier war deutlich weniger Schweinefleisch gefragt.

Als Grund für die rückläufigen Exporte nannte das Bundesamt schärfere Einfuhrbestimmungen etwa in China, das 2017 noch für ein knappes Zehntel der Fleischexporte stand. 2022 betrug der chinesische Anteil nur noch 0,1 Prozent.

Die rückläufige Produktion dürfte mit überdurchschnittlich gestiegenen Preisen (+14,5 Prozent im Jahr 2022) wie auch mit fleischlosen Ernährungstrends zu tun haben. Zum Pro-Kopf-Verbrauch lagen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung aus dem Jahr 2021 vor: Danach konsumierte jeder Mensch in Deutschland 55 Kilogramm pro Jahr. Das waren 12,4 Prozent weniger als im Jahr 2011./ceb/DP/mis