Zürich (awp) - am Schweizer Aktienmarkt dürfte das zweite Quartal so beginnen, wie das erste zu Ende gegangen ist, nämlich schwächer. Darauf deuten die vorbörslichen Indikationen hin. Die Anleger würden sich wohl zunächst zurückhalten, sagt ein Händler. Denn heute wird der monatliche US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Da der US-Arbeitsmarkt derzeit voll ausgelastet ist und die Löhne steigen, droht eine Lohn-Preis-Spirale. "Wenn die Job-Daten stärker als erwartet ausfallen, dürften die Zinserwartungen weiter steigen", sagt ein Händler. Denn dann müsse die US-Notenbank Fed bei der Inflationsbekämpfung keine Rücksicht auf realwirtschaftliche Nebenwirkungen nehmen.

Auch aus der Schweiz und der Eurozone stehen mit den Inflationszahlen wichtige Konjunkturzahlen auf der Agenda. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass in der Schweiz die Jahresteuerung im März nochmals gestiegen ist. Im Februar war sie erstmals seit sehr langer Zeit über 2 Prozent gestiegen. Zudem dämpft auch der fortdauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine den Risikoappetit der Anleger. Bei den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland mangele es noch an nennenswerten Fortschritten. Eine Deeskalation ist nicht in Sicht. Vielmehr gehen die Kämpfe mit unverminderter Härte weiter.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,43 Prozent tiefer bei 12'109,58 Punkten. Damit steuert der SMI auf einen Wochenverlust von etwa einem Prozent zu. Auch die bisherige Jahresbilanz ist mit gut fünf Prozent negativ. Von den 20 SMI-Werten sind 19 tiefer und einzig Sika sind höher indiziert.

Sika (+0,5%) hat den Verkauf des europäischen Geschäfts für Industriebeschichtungen abgeschlossen. Der damit verbundene Verkaufserlös beträgt laut einer Mitteilung 200 Millionen Euro.

Dagegen können die Aktien der UBS (-0,1%) kaum davon profitieren, dass Credit Suisse und JPMorgan den Titel mit einem erhöhten Kursziel zum Kauf empfehlen.

Ansonsten werden die anderen SMI-Werte um weniger als ein Prozent tiefer gestellt. Einzig die ex-Dividende gehandelten Swisscom werden um 3,3 Prozent tiefer indiziert.

Auch auf den hinteren Rängen überwiegen leichte Verluste. Die Industrietitel Georg Fischer, SIG und Stadler Rail werden vorbörslich gegen den Trend um je 0,6 Prozent höher gehandelt. Während SIG und Stadler von einer Kaufempfehlung der UBS profitieren dürften, könnte bei Georg Fischer ein Beteiligungsverkauf der Grund für den höheren Kurs sein, heisst es am Markt.

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