Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Deflationsgefahr in China im Zuge der wirtschaftlichen Talfahrt ist etwas gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen im August im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent, nachdem sie im Juli im Jahresvergleich um 0,3 Prozent gefallen waren. Dies war etwas weniger als erwartet. Die Erzeugerpreise sanken dagegen weiter. Volkswirte sind der Auffassung, dass eine mögliche Deflation noch nicht gänzlich ausgestanden sei, da die Verbraucherpreisinflation nur knapp über null liege. Die Erzeugerpreise ermäßigten sich den elften Monat in Folge.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:00 US/Oracle Corp, Ergebnis 1Q
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.473,50 +0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.359,00 +0,4% Nikkei-225 32.444,62 -0,5% Hang-Seng-Index 18.040,63 -0,9% Kospi 2.552,96 +0,2% Schanghai-Composite 3.147,54 +1,0% S&P/ASX 200 7.182,50 +0,4%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Es fehlten Impulse, heißt es. Der G20-Gipfel liefere diese nicht. Auffällig zeigt sich dagegen der Yen, der mit falkenhaften Äußerungen des japanischen Notenbankgouverneurs Kazuo Ueda deutlich anzieht. Ueda sagte, dass ein Ende negativer Zinsen eine Option darstelle, sollten die Preise nachhaltig steigen. Während der Yen steigt, geraten japanische Staatsanleihen unter Druck - die Rendite zehnjähriger Papiere gewinnt 5 Basispunkte auf 0,695 Prozent und markiert den höchsten Stand seit Januar 2014. Der Aktienmarkt reagiert negativ auf den festen Yen und steigende Marktzinsen. Gesucht sind mit steigenden Marktzinsen und den Zinsfantasien ausgelöst durch Ueda Finanzpapiere: Dai-ichi Life Holdings klettern um 3,1 und Mitsubishi UFJ Financial um 2,7 Prozent. In China steigt der Schanghai-Composite mit nachlassenden Deflationssorgen, der HSI in Hongkong sackt dagegen nach seiner Taifunpause am Freitag ab. Der angeschlagene Immobilienmarkt liefert vor allem in Hongkong aber wieder Negativschlagzeilen: Sun Hung Kai Properties brechen um 11 Prozent ein, nachdem das Branchenunternehmen schwache Geschäftszahlen vorgelegt hat. New World Development sinken um 6,5 und Henderson Land um 5,4 Prozent. In Südkorea verhindern schwache Handelsdaten höhere Aufschläge. Der Export Anfang September war rückläufig.
US-NACHBÖRSE
Goodyear Tire & Rubber kletterten um 1,3 Prozent (s.u.). Zugelegt hatten auch Rent the Runway - um 4,1 Prozent. Damit stabilisierten sich die Titel aber nur von ihrem knapp 28-prozentigen Einbruch im regulären Geschäft. Die E-Commerce-Plattform für teure Mode hatte Anleger mit schwachen Quartalszahlen und einem enttäuschenden Ausblick verschreckt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.576,59 +0,2% 75,86 +4,3% S&P-500 4.457,49 +0,1% 6,35 +16,1% Nasdaq-Comp. 13.761,53 +0,1% 12,69 +31,5% Nasdaq-100 15.280,23 +0,1% 21,71 +39,7% Fr. Do. Umsatz NYSE (Aktien) 734 Mio 912 Mio Gewinner 1.526 1.041 Verlierer 1.380 1.862 Unverändert 109 107
Gut behauptet - Teilnehmer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung. Die zuletzt virulenten Zinssorgen seien etwas in den Hintergrund gedrängt worden. Einige Vertreter der US-Notenbank hatten am Vortag signalisiert, dass die Fed bei ihrer Sitzung im September die Zinsen möglicherweise nicht erhöhen werde. Unter den Einzelwerten stiegen Chevron um 0,4 Prozent. Die Meldung, dass es in der westaustralischen Flüssiggasindustrie nun doch zu einem Arbeitskampf kommt, belastete nicht. Immerhin profitiert das Unternehmen dadurch von höheren Preisen. Apple notierten 0,3 Prozent fester. In den vergangenen beiden Tagen hatte die Aktie rund 6 Prozent eingebüßt, nachdem China Restriktionen für den Gebrauch von iPhones und anderer Geräte ausländischer Marken durch Regierungsbeamte verhängt hatte. Die Aktie des Luxusmöbeleinzelhändlers RH verlor 15,6 Prozent, nachdem das Unternehmen für das dritte Quartal niedrigere Umsätze prognostiziert hatte. Smith & Wesson machten einen Kurssprung um 10,8 Prozent nach besser als erwartet ausgefallenem Gewinn und Umsatz im Berichtsquartal.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,97 +1,6 4,95 54,5 5 Jahre 4,40 +2,8 4,37 40,3 7 Jahre 4,35 +1,9 4,33 37,9 10 Jahre 4,26 +1,5 4,25 38,1 30 Jahre 4,33 -0,6 4,34 36,3
DEVISEN
EUR/USD 1,0728 +0,1% 1,0717 1,0714 +0,2% EUR/JPY 156,88 -0,3% 157,28 157,77 +11,8% EUR/GBP 0,8573 -0,2% 0,8588 0,8585 -3,1% GBP/USD 1,2514 +0,3% 1,2477 1,2481 +3,5% USD/JPY 146,24 -0,4% 146,79 147,26 +11,5% USD/KRW 1.331,09 -0,4% 1.336,39 1.334,45 +5,5% USD/CNY 7,2852 +0,6% 7,2423 7,3490 +5,6% USD/CNH 7,3014 -0,8% 7,3621 7,3599 +5,4% USD/HKD 7,8362 -0,1% 7,8406 7,8377 +0,3% AUD/USD 0,6434 +0,8% 0,6386 0,6396 -5,6% NZD/USD 0,5926 +0,5% 0,5895 0,5904 -6,7% Bitcoin BTC/USD 25.860,51 -0,1% 25.889,58 26.238,67 +55,8%
Am Devisenmarkt notierte der Dollar kaum verändert und hielt damit seine jüngsten Gewinne. Die US-Währung profitierte zuletzt von den guten Wirtschaftsdaten aus den USA, während aus Europa und Asien eher schwache Konjunkturdaten kommen.
Im asiatischen Handel am Montag zeigt sich der Yen auffällig, der mit falkenhaft interpretierten Äußerungen des japanischen Notenbankgouverneurs Kazuo Ueda deutlich anzieht. Nach Dollar-Ständen um 147,80 Yen am Freitag geht der Greenback nun bei 146,17 Yen um.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,12 87,51 -0,4% -0,39 +11,2% Brent/ICE 90,57 90,65 -0,1% -0,08 +10,3%
Die Ölpreise stiegen leicht. Die Preise für die Sorten Brent und WTI legten um bis zu 0,6 Prozent zu. Vor allem Berichte, dass Saudi-Arabien und Russland weiterhin an ihren Förderkürzungen festhalten wollen, hatte den Preis zuletzt nach oben gezogen.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.927,10 1.918,90 +0,4% +8,20 +5,7% Silber (Spot) 23,09 22,92 +0,7% +0,17 -3,7% Platin (Spot) 901,58 895,63 +0,7% +5,95 -15,6% Kupfer-Future 3,77 3,72 +1,4% +0,05 -1,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis tendierte wenig verändert.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
G20
Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei ihrem Gipfeltreffen in Neu Delhi auf eine gemeinsame Erklärung unter anderem zum Ukraine-Krieg und zum globalen Klimaschutz geeinigt. "Alle Länder" sollten vom "Einsatz von Gewalt" zur Erzielung von "Geländegewinnen" absehen, heißt es in der am Samstag veröffentlichten Gipfelerklärung, in der zudem eine Unterstützung zur Verdreifachung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen festgeschrieben wurde.
G20
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Treffen der G20-Staaten in Indien als "Gipfel der Entscheidungen" gelobt. Es seien wichtige Beratungen gewesen, sagte Scholz am Sonntag nach dem Abschluss des zweitägigen Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. Bei dem Gipfel seien viele Dinge vorangebracht worden, die wichtig für die Entwicklung der Welt seien, erklärte der deutsche Regierungschef. Bei großen Fragen wie dem Klimawandel seien die Staaten "nicht zurückgefallen", sondern blieben weiter ambitioniert, betonte Scholz.
USA/INDIEN
Die USA und Indien haben vor dem G20-Gipfel in Neu Delhi ihre letzten strittigen Handelsfragen bei der Welthandelsorganisation (WTO) geklärt. "Mit der heutigen Einigung werden die verbleibenden langjährigen Streitfragen beigelegt", erklärte das Büro der US-Handelsbeauftragten, Katherine Tai, am Freitag. Damit werde "ein neues Kapitel der bilateralen Zusammenarbeit aufgeschlagen", das die Handelsbeziehungen beider Länder "vertiefen" werde.
USA/SAUDI-ARABIEN
Die US-Regierung und Saudi-Arabien befinden sich in Gesprächen, um sich Metalle in Afrika zu sichern, die für die Energiewende beider Länder benötigt werden. Die Vereinigten Staaten versuchen, Chinas Dominanz in der Lieferkette für Elektrofahrzeuge zu unterwandern, und das Königreich will für 15 Milliarden US-Dollar Anteile am globalen Bergbau erwerben, sagten Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind.
ITALIEN/CHINA
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September 11, 2023 02:06 ET (06:06 GMT)