FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in die Woche haben am Montag zügig Gewinnmitnahmen eingesetzt. Nach einem Jahreshoch bei 15.903 im frühen Handel schloss der DAX 0,1 Prozent leichter bei 15.790 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,5 Prozent auf 4.368 Punkte. Ein Blick auf die Sektoren zeigte, dass die Unternehmen aus der Finanzbranche sowie der Technologiesektor deutlicher abgaben. Anleihen wurden leicht im Minus gehandelt, die Renditen stiegen im Gegenzug an. Der Euro kam ebenfalls leicht unter Druck und fiel auf 1,0920 Dollar, wobei der Greenback von einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen Empire State Index profitierte.

Als einer der wichtigsten Termine der Woche gelten die chinesischen BIP-Daten am Dienstag. Von ihnen erwartet man sich Aufschluss über die Wiederbelebung der Volkswirtschaft nach Aufhebung der Corona-Einschränkungen. Die wieder hochgekochten Zinssorgen werden bislang von den ersten positiven Indikationen der gerade beginnenden Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks aufgewogen.


   Übernahmetätigkeit nimmt zu - Merger Monday 

Für gute Laune am Markt sorgte die steigende Zahl von Übernahmen. "Merger Monday" machte einmal mehr seinem Namen alle Ehre und zeigte, dass die aktuellen Bewertungen an der Börse noch interessante Opportunitäten bieten. So offeriert Japans Computerspielemacher Sega rund 706 Millionen Euro für die finnische Rovio Entertainment. Deren Aktien sprangen um knapp 18 Prozent nach oben.

Auch für die Aktie des finnischen Sanitär- und Heizsystemanbieters Uponor ging es nach oben. Damit wurde dem Gebot des belgischen Rohr- und Armaturenherstellers Aliaxis eine hohe Wahrscheinlichkeit eingeräumt, erfolgreich zu sein. Das Gebot lag bei 25 Euro je Aktie, der Wert legte um knapp 42 Prozent auf 24,52 Euro zu. Derzeit halten die Belgier bereits 5 Prozent der Aktien, die Hürde der Mindestannahmeschwelle liegt bei mehr als 60 Prozent.

Network International machten an der Londoner Börse einen Kurssprung von gut 20 Prozent auf 363,20 Pence. Die Aktie reagierte damit auf ein vorläufiges Übernahmegebot von Capital Partners und Francisco Partners Funds für den Zahlungsabwickler über 387 Pence je Anteilsschein. Ein offizielles Gebot lag noch nicht vor und muss bis zum 11. Mai eingereicht werden.


   Traton auf der Überholspur 

Ähnlich wie der Wettbewerber Volvo und im Einklang mit den Erwartungen der Citigroup übertraf Traton (+6,6%) zu Jahresbeginn 2023 die Erwartungen, wie die Analysten feststellten. Traton habe eine Konzernmarge von 8,4 Prozent gegenüber den Konsenswerten von 6,5 bis 6,8 Prozent erzielt. Der Auftragseingang sei 8 Prozent schwächer ausgefallen als erwartet, was sich jedoch durch die zeitliche Staffelung der Aufträge erkläre. Die Nachfrage bleibe solide. Um die Konsensschätzung von 6,5 Prozent bei der EBIT-Marge für das Jahr zu erreichen, müsse Traton im Rest des Jahres eine Marge von 6 Prozent erzielen, was der Citigroup konservativ erschien. Traton prüft nun eine Erhöhung der Jahresprognose. Daimler Truck legten 1,2 Prozent zu.

ASML verloren an der Börse Amsterdam um 4,0 Prozent. Im Handel wurde auf Medienberichte verwiesen, laut denen der weltgrößte Chipfertiger TSMC die 2023 geplanten Investitionen auf 28 bis 32 Milliarden Dollar zurückschrauben wolle, von aktuell 32 bis 36 Milliarden Dollar. Ein Grund sei eine überraschend träge Erholung der Halbleiterbranche.

Fraport legte Verkehrszahlen für März vor. Der Tourismus zog auch im Frühjahr kräftig an und trieb die Passagierzahl um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fraport-Aktien stiegen um 1,9 Prozent. Auch andere Mitspieler der Luftfahrtbranche verbuchten Aufschläge, so der Hersteller Airbus um 1,5 Prozent und MTU um 2,5 Prozent. MTU legten kurz nach der Schlussglocke überzeugende Geschäftszahlen zum ersten Quartal vor.

Die Analysten von Berenberg stuften Teamviewer auf "Buy" nach "Hold" hoch, die Aktien stiegen knapp 5 Prozent. Die Aktie biete Raum für eine deutliche Neubewertung, sollten Anleger erkennen, dass sich die Fundamentaldaten des Unternehmens gewandelt hätten. Ein möglicher vorzeitiger Ausstieg aus dem Sponsoringvertrag mit Manchester United, der die Margen um einen niedrigen einstelligen Prozentpunkt erhöhen könnte, könnte neben den Quartalszahlen womöglich als Katalysator wirken.


=== 
Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
                          stand      absolut         in %           seit 
                                                           Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50          4.367,61       -23,14        -0,5%         +15,1% 
Stoxx-50               4.040,79        -3,72        -0,1%         +10,7% 
Stoxx-600                466,84        -0,07        -0,0%          +9,9% 
XETRA-DAX             15.789,53       -17,97        -0,1%         +13,4% 
FTSE-100 London        7.879,51        +7,60        +0,1%          +5,6% 
CAC-40 Paris           7.498,18       -21,43        -0,3%         +15,8% 
AEX Amsterdam            758,50        -2,90        -0,4%         +10,1% 
ATHEX-20 Athen                        Feiertag 
BEL-20 Brüssel         3.849,52       +11,40        +0,3%          +4,0% 
BUX Budapest          43.827,04      +541,81        +1,3%          +0,1% 
OMXH-25 Helsinki       4.818,25        -3,23        -0,1%          -0,1% 
ISE NAT. 30 Istanbul   5.592,97       -20,11        -0,4%          -5,9% 
OMXC-20 Kopenhagen     2.111,68       +26,42        +1,3%         +15,1% 
PSI 20 Lissabon        6.153,35       +39,44        +0,6%          +8,2% 
IBEX-35 Madrid         9.378,50       +15,60        +0,2%         +14,0% 
FTSE-MIB Mailand      27.700,21      -172,03        -0,6%         +17,6% 
OBX Oslo               1.119,63        +1,82        +0,2%          +2,7% 
PX  Prag               1.416,23        -2,14        -0,2%         +17,9% 
OMXS-30 Stockholm      2.249,67        +0,19        +0,0%         +10,1% 
WIG-20 Warschau        1.861,85        +7,58        +0,4%          +3,9% 
ATX Wien               3.258,00        -0,03        -0,0%          +5,1% 
SMI Zürich            11.311,76       -31,10        -0,3%          +5,4% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,47                      +0,03          -0,10 
US-Zehnjahresrendite        3,59                      +0,08          -0,29 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 7:53 Uhr  Fr, 17:07 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0912        -0,7%        1,0993         1,1002   +1,9% 
EUR/JPY                   146,77        -0,2%        147,26         146,94   +4,6% 
EUR/CHF                   0,9816        -0,2%        0,9821         0,9837   -0,8% 
EUR/GBP                   0,8832        -0,2%        0,8851         0,8846   -0,2% 
USD/JPY                   134,47        +0,5%        134,07         133,56   +2,6% 
GBP/USD                   1,2354        -0,5%        1,2419         1,2436   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,8826        +0,2%        6,8754         6,8697   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.372,16        -3,4%     30.002,19      30.475,13  +76,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  80,96        82,52         -1,9%          -1,56   +0,6% 
Brent/ICE                  84,86        86,31         -1,7%          -1,45   +0,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  41,25        41,15         +0,2%          +0,10  -46,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.988,17     2.004,25         -0,8%         -16,09   +9,0% 
Silber (Spot)              24,95        25,35         -1,6%          -0,40   +4,1% 
Platin (Spot)           1.051,55     1.044,83         +0,6%          +6,73   -1,5% 
Kupfer-Future               4,07         4,11         -0,8%          -0,03   +6,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 17, 2023 12:11 ET (16:11 GMT)