Ein starkes Gewinnwachstum im dritten Quartal wird durch einen regen Sommer und eine starke Nachfrage für den Rest des Jahres angetrieben, auch wenn die Inflation hoch bleibt und die Treibstoffpreise steigen, sagen Analysten.
"Der Atlantik war sehr stark, insbesondere .... Der innereuropäische Reiseverkehr hat sich sehr gut entwickelt", sagte Luftfahrtanalyst James Halstead und fügte hinzu, dass die Ticketpreise aufgrund der begrenzten Anzahl von Flugzeugen hoch bleiben könnten.
"Sie haben einen Kapazitätsengpass und gleichzeitig eine starke Nachfrage.
Die britische Fluggesellschaft easyJet erklärte Anfang des Monats, sie wolle ihre Gewinne mehr als verdoppeln und ihre Flotte erweitern, obwohl die Treibstoffpreise höhere Ticketpreise bedeuten könnten.
Aber die erhöhte geopolitische Instabilität nach den Angriffen der palästinensischen Gruppe Hamas in Israel am 7. Oktober, die zu Flugausfällen, höheren Ölpreisen und Sorgen über die Verbraucherstimmung in Europa geführt hat, könnte die Aussichten der Fluggesellschaften belasten.
Für das dritte Quartal wird erwartet, dass Air France-KLM ein operatives Ergebnis von 1,37 Mrd. Euro (1,45 Mrd. $) ausweisen wird, was einem vom Unternehmen vorgelegten Konsens zufolge einer Steigerung von 33% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz wird voraussichtlich um 7% auf 8,7 Milliarden steigen.
Das operative Ergebnis von IAG wird auf 1,55 Milliarden Euro geschätzt, was einem Anstieg von 28% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für Lufthansa wird ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,4 Milliarden Euro erwartet, was einem Anstieg von 24% entspricht, während der Umsatz um 8% auf 10,84 Milliarden steigen dürfte.
Air France und IAG berichten am Freitag und Lufthansa am 2. November.
Rohöl der Sorte Brent erreichte kurz nach dem Hamas-Angriff fast die Marke von 94 Dollar pro Barrel. Seitdem hat sich der Preis auf etwa 88 $ erholt.
Die Spotpreise für Kerosin in Nordwesteuropa
JET FUEL
Einige Fluggesellschaften haben bereits davor gewarnt, dass die steigenden Treibstoffkosten die Ticketpreise in die Höhe treiben oder die künftigen Erträge dämpfen werden.
Anfang dieses Monats sagte der CEO von Ryanair, Michael O'Leary, dass der Billigflieger im vergangenen Jahr 65 Dollar pro Barrel für Kerosin gezahlt hat, während er jetzt bei 89 Dollar pro Barrel abgesichert ist. Er sagte, die Ticketpreise könnten vor Weihnachten um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen.
Finnair hatte am Dienstag einen leichten Gewinnrückgang aufgrund von Treibstoffkosten gemeldet.
"Wir haben bei den Flugpreisen noch nicht die Obergrenze erreicht, wenn die Kerosinpreise über einen längeren Zeitraum hinweg höher sind", sagte Topi Manner, der Vorstandsvorsitzende von Finnair.
Vieles wird davon abhängen, wie gut die Fluggesellschaften abgesichert sind. "Dies könnte ein entscheidender Faktor für die Preise und die Rentabilität in diesem Winter sein", sagte ein Investor.
Aber es ist auch unklar, ob die höheren Preise die Reiselust der Menschen bremsen werden.
"Wir haben bereits Kommentare aus den USA erhalten, die darauf hindeuten, dass sich die transatlantischen Preistrends des Sommers auch im Winter fortsetzen. Es sollte den Markt also nicht überraschen, wenn die europäischen Fluggesellschaften dasselbe sagen", sagte Analyst Neil Glynn, Geschäftsführer von Air Control Tower.
Wenn sich die wirtschaftlichen und geopolitischen Aussichten nicht verschlechtern, könnte 2024 ein weiteres starkes Jahr werden.
"Vor einem Jahr befürchtete man einen Konsumrückgang, der nicht eingetreten ist", sagte Alexander Irving, Analyst bei Bernstein.
($1 = 0,9435 Euro)
($1 = 0,8214 Pfund)
