WASHINGTON (awp international) - Die US-Regierung hat die Entscheidung der Öl-Allianz Opec+, die Ölproduktion zurückzufahren, als "kurzsichtig" und einen "Fehler" bezeichnet. US-Präsident Joe Biden sei darüber enttäuscht, erklärten Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan und der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates im Weissen Haus, Brian Deese, am Mittwoch. In einer Zeit, in der die Aufrechterhaltung der weltweiten Energieversorgung von grösster Bedeutung sei, werde sich diese Entscheidung besonders negativ auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen auswirken.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, nannte das Zurückfahren der Ölproduktion "fehlgeleitet" und einen "Fehler". Die Öl-Allianz habe eine Entscheidung getroffen, die nur dem eigenen Interesse diene. "Es ist klar, dass sich OPEC+ mit der heutigen Ankündigung mit Russland verbündet", sagte Jean-Pierre.

Angesichts der geplanten Verknappung des Angebots wolle Biden auch mit dem Kongress über zusätzliche Instrumente und Befugnisse beraten, um die Kontrolle der OPEC über die Energiepreise zu verringern, hiess es weiter. Zuletzt waren die Benzinpreise in den USA wieder etwas gesunken. Für Bidens Demokraten war das kurz vor den Kongresswahlen im November besonders wichtig. Die hohe Inflation im Land hat der Partei des US-Präsidenten in Umfragen besonders zugesetzt./nau/DP/stw