Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Das Ergebnis der Juli-Sitzung der US-Notenbank scheint so gut wie entschieden. Viele Fed-Vertreter signalisierten in jüngsten Reden und Interviews, dass sie eine Erhöhung um 25 Basispunkte unterstützen, was den Leitzins auf ein 22-Jahreshoch heben würde. Doch die eigentliche Debatte bei dem anstehenden Treffen dreht sich wohl darum, was nötig wäre, um eine weitere Zinserhöhung im September oder Herbst loszutreten. Die Inflation hat sich weitgehend verlangsamt, was die Aussicht erhöht, dass die Erhöhung im Juli der letzte Schritt im aktuellen Zyklus sein könnte. Im Juni hielt die Fed ihren Leitzins stabil in der Spanne von 5,00 Prozent bis 5,25 Prozent. Damals gingen die meisten Fed-Vertreter davon aus, dass zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr gerechtfertigt wären, wenn die Wirtschaft moderat wächst und der Inflationsdruck stetig nachlässt. Einige Währungshüter möchten allerdings sicherstellen, dass die Inflation weiter nachlässt, bevor sie die Zinserhöhungen beenden. Der Index für die Kerninflation, der volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, verzeichnete im Juni den geringsten monatlichen Anstieg seit mehr als zwei Jahren und stieg gegenüber dem Vormonat um weniger als 0,2 Prozent. In den vorherigen sechs Monaten hatten die Kernpreise mit etwa 0,4 Prozent pro Monat deutlich schneller zugelegt. "Ich würde sagen, wir sind nah dran, aber wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns", meinte Michael Barr, stellvertretender Fed-Vorsitzender für die Bankenaufsicht. Und Gouverneur Christopher Waller sagte zuletzt in New York, er wolle Beweise dafür sehen, dass die jüngste Inflationsverlangsamung kein Zufall sei.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:

12:30 AT&T Inc, Ergebnis 2Q

12:55 Coca-Cola Co, Ergebnis 2Q

16:00 Boeing Co, Ergebnis 2Q

22:05 Ebay Inc, Ergebnis 2Q

22:10 Meta Platforms Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    16:00 Neubauverkäufe Juni 
          PROGNOSE:  -5,0% gg Vm 
          zuvor:    +12,2% gg Vm 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information 
          Administration (EIA) 
 
    20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 5,25% bis 5,50% 
          zuvor:    5,00% bis 5,25% 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.596,00     0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.645,50  -0,2% 
Nikkei-225                32.661,82  -0,1% 
Hang-Seng-Index           19.276,88  -0,8% 
Kospi                      2.603,01  -1,3% 
Shanghai-Composite         3.216,20  -0,5% 
S&P/ASX 200                7.402,10  +0,9% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Mit dem näherrückenden Zinsentscheid der US-Notenbank halten sich die Anleger an den ostasiatischen Börsen am Mittwoch meist zurück. An den chinesischen Handelsplätzen kommt es nach dem kräftigen Anstieg vom Dienstag zu kleineren Gewinnmitnahmen. Deutlich nach oben geht es hingegen in Sydney, nachdem die australischen Verbraucherpreise im zweiten Quartal weniger stark gestiegen sind als angenommen. In Seoul verlieren SK Hynix nach Zahlenvorlage 1,5 Prozent. Der Chiphersteller hat das dritte Quartal in Folge mit Verlust abgeschlossen. Das belastet auch die Aktien anderer Branchenvertreter. In Südkorea geht es mit Samsung Electronics um 2,4 Prozent nach unten. Advantest verlieren in Tokio 1,2 Prozent und Taiwan Semiconductor Manufacturing in Taipeh 0,4 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Zahlreiche Quartalsausweise, darunter von den Technologieschwergewichten Alphabet und Microsoft, haben am Dienstag Bewegung in den nachbörslichen Handel gebracht.

Sehr gut wurden die Zahlen der Google-Mutter Alphabet aufgenommen, deren Aktie um 6,1 Prozent stieg. Umsatz und Nettogewinn im zweiten Quartal hatten die Erwartungen übertroffen.

Licht und Schatten enthielten dagegen die Zahlen von Microsoft (-3,7%). Im vierten Geschäftsquartal lagen Umsatz und Ergebnis zwar über den Erwartungen von Analysten, doch verlangsamte sich das Wachstum aufgrund einer nachlassenden Software-Nachfrage.

Snap brachen um 19,3 Prozent ein. Der Betreiber der Plattform Snapchat hatte zwar den Verlust im zweiten Quartal überraschend deutlich verringert und auch die Umsatzerwartung des Markts knapp übertroffen, doch enttäuschte der Ausblick. Nach Angaben des Unternehmens ist im dritten Quartal beim Umsatz zwischen einer Stagnation und einem Rückgang um bis zu 5 Prozent alles möglich.

Als enttäuschend wurde auch der Ausblick von Texas Instruments (-3,3%) auf das dritte Quartal aufgenommen. Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen besser abgeschnitten als erwartet.

Besser als erwartet schnitt die Kreditkartengesellschaft Visa (-0,4%) im dritten Geschäftsquartal ab. Beobachter bemängelten jedoch, dass das Wachstum des Zahlungsvolumens sich verlangsamt habe.

Die Ankündigung eines Aktienrückkaufs im Umfang von 30 Milliarden Dollar in Verbindung mit einer Dividendenerhöhung verhalfen Wells Fargo zu einem Kursanstieg um rund 3 Prozent.

Die Aktie der Regionalbank Pacwest Bancorp sprang um 31,3 Prozent nach oben, nachdem die Banc of California (+8,8%)ihre Absicht zum Kauf des angeschlagenen Geldhauses bestätigt hatte.

Dish (+9,3%) profitierten von einem Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen ab dieser Woche sein Mobilfunk-Angebot Boost Infinite über Amazon.com verkaufen wird.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          35.438,07  +0,1%    26,83      +6,9% 
S&P-500        4.567,46  +0,3%    12,82     +19,0% 
Nasdaq-Comp.  14.144,56  +0,6%    85,69     +35,1% 
Nasdaq-100    15.561,42  +0,7%   113,39     +42,3% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien)  820 Mio    787 Mio 
Gewinner            1.481      1.810 
Verlierer           1.420      1.126 
Unverändert           129        112 
 

Etwas fester - Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank hat sich die Wall Street am Dienstag erneut mit leichten Aufschlägen gezeigt, auch wenn die Zurückhaltung weiter dominierte. Der Dow-Jones markierte dabei, wie bereits am Vortag, ein neues Jahreshoch. Gerade die luftigen Höhen bei den Indexständen ließen Anleger vor der Fed-Entscheidung vorsichtiger agieren. Denn als Fundament des Optimismus fungiert die Annahme, dass es der Fed trotz ihres Zinserhöhungszyklus gelingen werde, der US-Konjunktur eine weiche Landung ohne Rezession zu bescheren. Auch geht die Überzeugung mehrheitlich um, der Zinsgipfel in den USA sei mit der nächsten Zinserhöhung erreicht. Doch müssen diese Annahmen durch die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Mittwoch untermauert werden. Aktien des Luft- und Raumfahrtzulieferer Raytheon Technologies brachen um 10,2 Prozent ein. Der Konzern räumte technische Probleme bei Triebwerken der Konzerntochter Pratt & Whitney ein und kündigte einen kostspieligen Rückruf an. Mit den Triebwerksproblemen verloren Boeing 0,8 Prozent. General Electric (GE) hat im zweiten Quartal 2023 die Markterwartungen übertroffen und die Jahresprognose angehoben. Der Kurs zog um 6,3 Prozent an.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,87         -6,6          4,94           45,0 
5 Jahre                  4,17         +1,8          4,15           17,1 
7 Jahre                  4,04         +1,8          4,02            7,2 
10 Jahre                 3,89         +2,4          3,87            1,2 
30 Jahre                 3,94         +1,1          3,93           -3,2 
 

Die Rentennotierungen blieben unter Abgabedruck, die Renditen stiegen vor der als sicher geltenden Zinserhöhung. Nur am kurzen Ende des Marktes kamen die Renditen zurück. Anleger setzten offenbar auf einen kurzfristig eher taubenhaften Ausblick der Fed, hieß es. Die kürzeren Laufzeiten reagieren sensibler auf Änderungen der Geldpolitik.

DEVISEN


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di, 09:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1051        -0,1%     1,1057         1,1075   +3,2% 
EUR/JPY           155,91        +0,0%     155,84         156,76  +11,1% 
EUR/GBP           0,8574        +0,0%     0,8570         0,8619   -3,1% 
GBP/USD           1,2889        -0,1%     1,2902         1,2849   +6,6% 
USD/JPY           141,07        +0,1%     140,94         141,52   +7,6% 
USD/KRW         1.277,78        +0,1%   1.276,45       1.275,73   +1,3% 
USD/CNY           7,1575        +0,3%     7,1364         7,1456   +3,8% 
USD/CNH           7,1583        +0,3%     7,1368         7,1445   +3,3% 
USD/HKD           7,8086        -0,0%     7,8120         7,8133   -0,0% 
AUD/USD           0,6764        -0,4%     0,6790         0,6769   -0,7% 
NZD/USD           0,6219        -0,1%     0,6224         0,6211   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.224,71        +0,0%  29.224,00      29.156,87  +76,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Euro gab zum US-Dollar noch etwas nach, nachdem der deutsche Ifo-Index einen neuerlichen Beweis der aktuellen Wirtschaftsflaute geliefert hat. Dank der Euro-Schwäche legte der Dollar zunächst zu, zeigte sich vor der US-Zinsentscheidung dann aber kaum verändert.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,12        79,63      -0,6%          -0,51   +0,3% 
Brent/ICE          83,11        83,64      -0,6%          -0,53   -0,1% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

July 26, 2023 01:33 ET (05:33 GMT)