HAMBURG (awp international) - Der Kupferkonzern Aurubis sieht sich nach einem Umsatzanstieg im dritten Geschäftsquartal auf Kurs zum oberen Ende seines Gewinnzieles für das Gesamtjahr. Die Hamburger profitieren vom laufenden Sparprogramm und einem guten Marktumfeld.

Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr stellte Aurubis am Donnerstag in Hamburg weiterhin einen moderaten Anstieg des operativen Vorsteuergewinns in Aussicht, hält nun aber eher das obere Ende der damit definierten Spanne eines Wachstums zwischen 5,1 und 15,0 Prozent für möglich.

Der Aktienkurs geriet dennoch unter Druck. Analysten zweifeln an einer Fortsetzung des positiven Trends im kommenden Geschäftsjahr.

Im Ende Juni abgelaufenen dritten Geschäftsquartal fiel das operative Ergebnis zwar um 16 Prozent auf 78 Millionen Euro, das lag aber auch an einem geplanten Reparaturstillstand in Hamburg. Für die ersten neun Monate ergab sich bei dieser Kennziffer ein Plus von 25 Prozent auf 264 Millionen Euro.

Der Umsatz stieg in den neun Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf gut 8,7 Milliarden Euro. Dabei profitierte der Konzern von gestiegenen Raffinierlöhnen für Altkupfer. Zudem zogen die Erlöse aus dem Verkauf von Schwefelsäure an, die als Nebenprodukt bei der Kupferproduktion anfällt.

Bei den Anlegern punkten konnte Aurubis damit nicht: Die Aktien fielen am Vormittag um 5,59 Prozent auf 64,20 Euro. Seit ihrem Rekordhoch im Januar haben sie nun schon rund ein Viertel ihres Wertes eingebüsst.

Aurubis habe erneut recht gute Resultate vorgelegt, sei beim operativen Vorsteuergewinn aber etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, erklärte Analyst Christian Obst von der Baader Bank. Er ist zudem skeptisch für die weitere Entwicklung. "Die meisten Preistrends zeigten nach unten." Aurubis werde wohl mit niedrigeren Raffinier- und Schmelzlöhnen für Kupferschrott leben müssen. Zudem schwankten die derzeit hohen Schwefelsäurepreise oftmals stark.

Beim laufenden Sparprogramm sieht sich Aurubis auf Kurs, die im laufenden Geschäftsjahr angepeilten 30 Millionen Euro zu erreichen. Auch der Konzernumbau geht weiter, durch den das Kupfergeschäft gestärkt und die Verarbeitung komplexer Rohstoffe ausweitet werden sollen. Auch sollen Durchlaufzeiten von Edelmetallen verkürzt und Kapazitätsengpässe in Hamburg reduziert werden.

Für den im Zuge des Umbaus laufenden Verkaufs des Geschäfts mit Flachwalzprodukten gibt sich Aurubis trotz der jüngst bekanntgewordenen genaueren Prüfung des Deals durch die EU-Wettbewerbshüter zuversichtlich. Die EU-Kommission hatte Bedenken wegen einer möglicherweise zu grossen Marktmacht geäussert und will bis Anfang 2019 entscheiden./mis/das/jha/