Es gebe in Osteuropa wegen der geringeren Zahl an Corona-Infektionen nicht dieselben Probleme wie etwa mit Italien, sagte der Hauptgeschäftsführer des Ostausschusses, Michael Harms, am Mittwoch in Berlin. "Hier wird es wesentlich schneller möglich sein, die Lieferketten wieder hochzufahren und Werke wieder zu eröffnen." Wo immer Werke in osteuropäischen Staaten aus gesundheitlichen Überlegungen geschlossen worden seien, trete der Ostausschuss dafür ein, dass die Autowerke und -zulieferer als erste wieder öffnen dürften, fügte er hinzu.

"Natürlich werden bestimmte Prozesse - zum Beispiel das Bauen von Autos - überhaupt erst wieder gut funktionieren, wenn in Italien, in Spanien und in anderen europäischen Ländern Unternehmen auch wieder öffnen. Denn ansonsten funktioniert die Wertschöpfungskette gar nicht", hatte auch Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag gesagt. Harms betonte aber, dass die Probleme der Lieferketten keineswegs nur die Deutschen beträfen, sondern beidseitig seien. "Die Schließung großer Werke in Deutschland hat zu entsprechenden Folgen in Osteuropa geführt", sagte er mit Blick auf Zulieferer und Unternehmen. Dazu waren in den vergangenen Tagen auch logistische Probleme gekommen, weil etwa Polen und Tschechien rigide Grenzkontrollen eingeführt hatten, die sich auf den Warenverkehr auswirkten. Die Probleme seien zum Teil wieder beseitigt, sagte Harms.

BMW, Volkswagen, Daimler und weitere Autobauer hatten infolge der Coronavirus-Pandemie ihre Produktion in etlichen Werken gestoppt. "Wir bereiten uns derzeit in Koordination mit unseren Lieferanten darauf vor, den Geschäftsbetrieb sukzessive wieder hochzufahren, sobald die Situation es zulässt", sagte BMW-Chef Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch.