FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank könnte sich für eine Fusion mit der Commerzbank laut Insidern von ihrer Fondstochter DWS trennen. Derzeit prüfe Europas größter Versicherer Allianz, ob eine Zusammenführung des DWS-Geschäfts mit seinen eigenen Vermögensverwaltern Pimco und Allianz Global Investors (AGI) Sinn ergebe, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Auch Europas größter Vermögensverwalter Amundi, der mehrheitlich zur französischen Bank Credit Agricole gehört, käme als Käufer in Frage. Sprecher von Deutscher Bank, Allianz und Amundi wollten die Informationen nicht kommentieren.

Vorangetrieben wird die Idee des DWS-Verkaufs offenbar von interessierten Kreisen. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing selbst sträube sich gegen eine Trennung von der Fondstochter, berichtet Bloomberg. Die Deutsche Bank hatte einen Minderheitsanteil an der DWS erst vor rund einem Jahr an die Börse gebracht. Ein Verkauf der restlichen Anteile könnte dem Institut einen Teil des Geldes einbringen, das es für ein Zusammengehen mit der Commerzbank benötigen würde.

Die DWS war an der Börse zuletzt rund 5,6 Milliarden Euro wert. Die 78-prozentige Beteiligung der Deutschen Bank könnte daher rund 4,3 Milliarden Euro einbringen. Um eine Fusion mit der Commerzbank samt der Integration und der Neubewertung von Vermögenswerten zu finanzieren, bräuchte die Deutsche Bank laut DZ-Bank-Analyst Christian Koch etwa 8 Milliarden Euro./stw